Isselburg. . Die FDP kritisiert das Vorgehen der Verwaltung. Die Kirchengemeinden lehnen die Mitarbeit weiterhin ab. Der Fachbereich sieht aber weiterhin den Bedarf.
Der Rat der Stadt Isselburg hat die Verwaltung damit beauftragt, die Gründung eines Jugendwerkes als eigenständigen Verein zu forcieren. Aufgabe des Jugendwerkes soll sein im gesamten Stadtgebiet Jugendarbeit durchzuführen. Sprich: Es soll Heranwachsenden die Möglichkeit gegeben werden, sich zu entfalten – und zwar in Abstimmung mit anderen Trägern der Jugendarbeit. So wie die evangelische Kirchengemeinde oder auch die katholische Kirchengemeinde, die jungen Isselburgern konkrete Angebote machen. Dumm nur: keiner dieser bisherigen Träger der Jugendarbeit will am neuen Jugendwerk mitwirken. Vielmehr liegen Stellungnahmen vor, in der die ablehnende Haltung deutlich wird.
Schon seit Frühjahr 2013 versucht die Stadt mögliche Beteiligungen am Jugendwerk herbeizuführen. Da die Kirchengemeinden sich nicht beteiligen wollen – auch weil das Konzept des Jugendwerkes bisweilen auch nicht deutlich formuliert ist – fanden nun auch unter anderem Gespräche mit dem Deutschen Roten Kreuz (Ortsverband Isselburg, aber auch dem Kreisverband) als auch dem Stadtsportbund Isselburg statt. Das Ergebnis, so ist es der Satzung des zu gründenden Vereins für das Jugendwerk zu entnehmen: DRK, Stadtsportbund als auch die evangelische Jugendhilfe Münsterland wären als Mitglieder in dem Verein dabei.
Wichtige Herausforderung
Fraglich ist, ob es dennoch zu einer Gründung des Jugendwerks in Form eines Vereins kommt. Zumindest die FDP-Fraktion im Rat der Stadt Isselburg kritisiert die neueste Vorlage für den heutigen Jugendausschuss. „Der Bürgermeister möchte im Jugend- und Schulausschuss über die Forcierung eines Jugendwerk-Vereins abstimmen lassen“, so die FDP in einem Schreiben. Jedoch geschehe dies dann ohne die derzeitigen Träger der Jugendarbeit, die die Einmischung des Bürgermeisters und der Politik in ihre Jugendarbeit ablehnten. „Frecher kann die Stadt Isselburg ihren Undank gegenüber den kirchlichen Trägern der Jugendarbeit nicht zum Ausdruck bringen,“ so der jugend- und schulpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Andreas Böggering. „Die Kirchengemeinden haben klar zum Ausdruck gebracht, dass sie ein Jugendwerk nicht wollen,“ so Fraktionsvize Kevin Schneider.
Wie wichtig das Thema Jugend generell ist, machen wohl auch die aktuellen Ergebnisse aus der Jugendbefragung deutlich. So plädiert der Fachbereich Jugend und Familie dafür, dass – sollte das Jugendwerk kommen – dort auch eine halbe Stelle für die aufsuchende Jugendarbeit im Stadtgebiet und die offene Jugendarbeit in Werth gesichert ist. Denn die evangelische Kirche hat ihr Angebot in Werth mit Beginn dieses Jahres eingestellt. Dort sollte aber auch ein Grundangebot gemacht werden.
INFORMATION:
Der Ausschuss für Jugend, Schule, Sport, Kultur und Soziales kommt heute Abend um 17 Uhr in der Mensa der Verbundschule zu seiner Sitzung zusammen.
Auf der Tagesordnung stehen dann verschiedene Themen. So wird die Verwaltung etwa auch die Ergebnisse der Jugendbefragung in Isselburg präsentieren. Ferner wird auch über die Verwendung von Mitteln der Jugendarbeit diskutiert. Des Weiteren gibt es einen Antrag der CDU, dass die städtischen Bolzplätze in Zukunft mit robusten Aluminiumtoren ausgestattet werden sollen.