Altena. Steigende Zahl von Flüchtlingen / Altes Krankenhaus kommt nur bedingt in Frage

Mit Fingerspitzengefühl will die Stadtverwaltung die Aufgabe angehen, einer wieder ansteigenden Zahl von Asylbewerbern eine Unterkunft zu stellen.

Weil die Räume in angemieteten Gebäude in der Heimecke längst belegt sind, will man nun auch auf Kapazitäten zurückgreifen, die im ehemaligen Krankenhaus an der Freiheitstraße zur Verfügung stehen. Die dort liegenden Wohnungen seien vergleichsweise schwer zu vermieten, berichtete gestern der Bereichsleiter für Soziales, Wolfgang Friess. Man werde hier also nur „sehr behutsam“ vorgehen und bei der Belegung der Wohnungen nach bestimmten Auswahlkriterien vorgehen. So sollen zum einen nur Familien hier einen Platz zugewiesen bekommen, zum anderen werde hier gelten, dass man die Zahl der Nutzer auf ein „erträgliches Maß“ begrenze. In Frage kommen nur die Wohnungen im ehemaligen Krankenhaus, nicht die in der einstigen Pflegestation.

Der Bereichsleiter macht darauf aufmerksam, dass die Stadt mit dem Wiederanstieg der Asylbewerberzahlen teils unter „erheblichen Druck“ gerate. Das hat auch mit den unterschiedlichen Wegen zu tun, auf denen Asylbewerber in die Burgstadt kommen. Da sei zum einen das „gelenkte Zuweisungsverfahren“, bei dem die Stadt eine Woche vor der Ankunft der Bewerber von den Neuzugängen erfährt. Mehr Tücken hat die Angelegenheit, wenn Personen nach Deutschland kommen, die in der Vergangenheit schon einmal in Altena gelebt haben. In diesen Fällen müsse die Kommune ebenfalls für einen Platz sorgen – sie erfährt davon aber von „jetzt auf gleich“, wie es Friess beschreibt, oft telefonisch von der Ausländerbehörde. So sei kürzlich jemand vorstellig geworden, der vor 23 Jahren schon einmal vorübergehend in Altena wohnte. Auch in diesem Fall musste die Stadt eine Unterkunft stellen, und zwar sofort.

„Es gilt das Prinzip Hoffnung“, sagt Friess. Mit einer Entspannung sei aber kaum zu rechnen – deshalb sucht die Verwaltung auch bereits nach weiteren Unterbringungsmöglichkeiten.

Hintergrund: Der Sozialausschuss hatte zuletzt die Haushaltsansätze anheben müssen. Grund war die zunehmende Zahl der Flüchtlinge. 2012 musste die Stadt 27 Asylbewerber unterbringen, im laufenden Jahr sind es bis jetzt schon 56.