Haldern. . Die Band Sun of Moon bietet den Zuhörern in der Haldern Pop Bar eine mysteriöse Reise. Am Ende schenkt das Publikum diesem überzeugenden Auftritt reichlich Applaus. Im Vorprogramm gab’s eine Technik-Demonstration von Lucky Paul. Was Küchenutensilien damit zu tun haben.

Ein Konzert wie die vier Jahreszeiten erlebten rund 45 Besucher jetzt in der Haldern Pop Bar. Sun of Moon luden die Zuhörer auf eine Reise ein, an deren Ende donnernder Beifall der einzig mögliche Epilog sein konnte.

Das Quintett startete atmosphärisch, mit langen Instrumental-Passagen. Wenn die Stimme des Sänngers Lleluh-Ja ertönt, wirkt sie mysteriös-zerbrechlich. Die Phase bietet den Gästen die Möglichkeit, erst einmal zu ordnen, was da auf der Bühne passiert. Lleluh-Ja ist unter einer ausladenden Maske verhüllt, trägt einen bunten Überhang mit Bändern. Den Schlagzeuger und den Bassisten kann man noch einordnen, aber diese Violinistin? Es ist Sophia Baltatzi von den Berliner Symphonikern. Sie gibt der Musik das besondere Etwas.

Jetzt steigert sich die Band hinein, voller Hingabe. Der zweistimmige Gesang kommt immer mehr zur Geltung. Keyboarderin Joy Frempong harmoniert stimmlich sehr gut mit Lleluh-Ja, der jetzt nicht mehr zerbrechlich wirkt. Die Rhythmen werden immer treibender und dominanter. Bevor das Schlagzeug mit voller Macht übernimmt, bietet eine Ballade die Chance Luft zu holen. Die Stimmung ist melancholisch. Nach einem Violin-Solo wird’s exzessiv, als braue sich ein Unwetter zusammen. Zeitweise sind die Kompositionen sehr anspruchsvoll, dadurch spannend. Zum Ende wird schnörkellos gerockt. Bass, Schlagzeug und Gitarre drängen Violine und Klavier in den Hintergrund. Die Reise hat sich gelohnt.

Lucky Paul, Schlagzeuger von Son of Moon und auch von Feist, trat im Vorprogramm solo auf. Ein ganz anderer Auftritt: Es war mehr eine Technik-Demonstration. Paul fummelte, klopfte, drehte an seinen Apparaturen herum. Er band alles ein, was die heimische Küche zu bieten hatte - von der Backform bis zum Schneebesen. Diese wurden kurzerhand verkabelt und erzeugten in Liaison mit der Technik kaum definierbare Klänge. Würde R2D2, der kleine rollende Roboter aus „Krieg der Sterne“ Musik machen, dann würde sie wohl so klingen. Nennen wir es mal experimentellen Elektro-Pop.