Dorsten. . Helga und Hermann Greiling schätzen an ihren beiden Border Collies die Anhänglichkeit und ihre große Lernfähigkeit. Das war auch der Grund, warum sie sich diese Tiere vor Jahren angeschafft haben und für sie dann noch eine kleine Schafherde. Aber die Schafe machen auch die Greilings glücklich. . .

Mit ihren hellwachen braunen Augen fixiert Paula die kleine Schafherde, duckt sich und liegt flach auf dem Boden. Langsam schleicht sich die fünfjährige Border-Collie-Hündin auf der Wiese an der Kirchhellener Allee vor. Da löst sich ein Schaf aus der Gruppe, blitzschnell spannt Paula ihren drahtigen Körper und sprintet los. Nach einer Sekunde ist das Schaf erreicht, geschickt treibt die grau-weiß-schwarze Hündin den kleinen Ausreißer wieder in die Gruppe. Aufgabe erfüllt: Schließlich sind Border Collies ausgesprochen aufmerksame und hochintelligente Hütehunde.

Ursprünglich kommen Border Collies aus dem Grenzgebiet zwischen England und Schottland und hüten eben das, was in ihrer Heimat besonders häufig vorkommt: Schafe. Da gehen die Herden schon mal in die Tausende. Ganz so viele sind es für Paula nicht: Auf der Wiese an der Kirchhellener Allee tummeln sich 22 Schafe. Und die werden von Paula und Paco (8), ein schwarz-weiß-brauner Border Collie, fachkundig beaufsichtigt.

Auch interessant

Von Christopher Shepherd

Border Collies sind anhänglichund unglaublich lernfähig

Die beiden Hunde gehören den Dorstenern Hermann und Helga Greiling. Die Schafe übrigens auch. Doch zuerst war Paco da. „Ich hatte lange Zeit Mischlingshunde“, sagt Hermann Greiling.

„Als mein letzter starb, habe ich mich im Internet nach einem neuen Hund umgeschaut. Dabei habe ich einen Border-Collie-Hovawart-Mischling gesehen“, so der 56-Jährige. Was für ein Vierbeiner ein Hovawart ist, wusste er bereits. Doch ein Border Collie? „Die Rasse kannte ich nicht. Also habe ich mich informiert.“ Und was Greiling herausfand, faszinierte ihn. Kurze Zeit später war er auf den neuen Hund gekommen – und hatte Paco.

Paul treibt die Herde von hinten an, Paco umkreist sie

Und warum haben es ihm nun Border Collies so angetan? „Die Hunde sind sehr anhänglich, unglaublich lernfähig, unermüdlich und habe eine wahnsinnige Power“, so Greiling. Wer Paco und Paula beobachtet, möchte das auch so unterschreiben. Beide Hunde arbeiten als Team, scheinen immer zu wissen, was der andere macht.

Die Aufgabenteilung: Paula treibt von hinten die Herde an, Paco umkreist die Tiere, damit möglichst keins ausreißt. Nichts entgeht ihrem scharfen Blick. „Man muss die Hunde auch kaum anlernen. Paula zum Beispiel hat Paco ein paar Tage zugeschaut und konnte die Schafe danach hüten“, schildert Greiling. Gute Border-Collie-Gene, halt.

Kommandos brauche die beiden Hunden nicht, sie arbeiten eigenständig

Kommandos braucht das Duo nicht, die Hunde gehen absolut eigenständig vor. Wenn Befehle kommen, werden sie allerdings sofort umgesetzt. Aber nicht nur Sitz und Platz – das gehört ja zum Standard-Repertoire der meisten Hunde. So schießt Paco auf einen Zischlaut von Herrchen los und rennt in einem Bogen um die Herde. Wie Paula reagiert er auch auf Körpersprache. Bewegt Greiling die linke oder die rechte Schulter, gehen die Hunde umgehend in die jeweilige Richtung. Oder es genügt ein Fingerzeig: „Die beiden reagieren auch auf unsere Handzeichen.“

Ein- bis zweimal am Tag gehen Helga und Hermann Greiling mit den Hunden auf die Weide. Danach spielen sie ausgiebig mit ihren Vierbeinern. „Border Collies brauchen etwas mehr Aufmerksamkeit als andere Hunde“ so Helga Greiling.

Wer in Dorsten gerade mal keine Schafherde zur Hand hat, müsse dann für andere adäquate Beschäftigung – wie beispielsweise – Agility sorgen.