Dorsten. . Bei 85 lag am Donnerstag die Zahl der Flüchtlinge und Asylsuchende, die Dorsten zugewiesen worden sind. In der kommenden Woche werden weitere vier Personen erwartet. Dies gab Thomas Rentmeister, Leiter des Sozialamtes am Donnerstag im Sozialausschuss bekannt.

Die Pläne der Stadt für ihre Asylbewerber- und Flüchtlingsheime werden quasi von der Realität überholt. In einer Vorlage für den Sozialausschuss war mit Stand vom 30. September noch von 70 Zuweisungen die Rede. In der Sitzung am Donnerstag gab Sozialamtsleiter Thomas Rentmeister dann bekannt: „Mit Stand von heute sind es 85 Flüchtlinge, vier sind uns für die nächste Woche angekündigt.“

Weil man aber mit weiteren Zuweisungen rechnet, ist bereits beschlossene Sache, die Unterkunft am Verspohlweg, die eigentlich noch in diesem Jahr aufgegeben werden sollte, vorerst noch in der Hinterhand zu halten. Damit entfallen dann die Einsparungen, die die Verwaltung schon im Haushaltssanierungsplan eingepreist hatte. Die Gelder wird man jetzt anderswo sparen müssen.

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Derzeit sind Flüchtlinge an der Luisenstraße, der Apostelstiege und am Beckenkamp untergebracht. Es gibt aber noch freie Kapazitäten in den Unterkünften. Außerdem leben 94 Personen über das gesamte Stadtgebiet verteilt in angemieteten Wohnungen. Weitere 18 Personen sind auszugsberechtigt und werden die Unterkünfte in nächster Zeit verlassen. Dies wird möglich, weil Asylsuchende in Dorsten bereits nach 24 Monaten in eigene Wohnungen ziehen dürfen. Die meisten Flüchtlinge stammen aus Serbien, Mazedonien und dem Libanon.

Schulsozialarbeiterin kümmert sich

Um Migranten drehte sich ein weiteres Thema im Sozialausschuss. Wolfgang Habermann vom Migrationsreferat der ev. Kirche legte dem Ausschuss einen Bericht über die Schulsozialarbeit in der von-Ketteler-Schule und der Augustaschule vor. Bereits seit dem Schuljahr 2011/2012 kümmert hier die Sozialarbeiterin Irena Modler um Kinder mit Migrationshintergrund. Dabei werden vor allem auch die Eltern in die Arbeit mit einbezogen, um die Bildungschancen der Kinder zu verbessern.

Die Bilanz, die Margarete Kannengießer im Sozialausschuss zog war positiv: „An unserer Schule ist Sozialarbeiterin Anwalt der Eltern. Sie erleichtert den Eltern den Zugang zur Schule.“ Und weil die von-Ketteler-Schule so überzeugt von dem Angebot ist, hat sie die Stundenzahl der Sozialarbeiterin dort aus eigenen Mitteln von zehn auf 20 aufgestockt.

Schulsozialarbeit wird systematisch erfasst

Wie erfolgreich die Arbeit ist, soll nun durch die systematische Erfassung von Daten nachgewiesen werden. Es werden u.a. Pünktlichkeit und Fehlstunden, Hausaufgaben, die Vollständigkeit von Arbeitsutensilien oder Sportzeug erfragt und zwischen Schülern mit und ohne Migrationshintergrund verglichen.

Auffällig sind dabei folgende Zahlen: In der 4. Klasse bekommt ein Viertel der Schüler mit Migrationshintergrund eine Empfehlung für die Hauptschule, etwa 43% für die Realschule. Bei den Kindern ohne Migrationshintergrund bekommen 72% die Realschule, knapp 17% die Hauptschule empfohlen.