Karlsruhe. Die Bundesanwaltschaft hat einen Deutschen als mutmaßliches Mitglied der “Deutschen Taliban Mudschaheddin“ angeklagt. Josef D. (31) aus Lünen soll Mitte Juni 2009 ins afghanisch-pakistanische Grenzgebiet gereist sein, um sich am sogenannten Dschihad in Afghanistan zu beteiligen.
Der mutmaßliche deutsche Taliban-Kämpfer Josef D. aus Lünen ist wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung angeklagt worden. Wie die Bundesanwaltschaft am Montag in Karlsruhe mitteilte, ist D. dringend verdächtig, von Ende September 2009 bis Mai 2010 den "Deutschen Taliban Mudschaheddin" (DTM) angehört zu haben. Der 31-Jährige war Ende April in Lünen festgenommen worden.
Laut Bundesanwaltschaft reiste D. im Juni 2009 von Deutschland aus mit einer zuvor erworbenen Schusswaffe in das afghanisch-pakistanische Grenzgebiet, um sich am bewaffneten Kampf in Afghanistan zu beteiligen.
Josef D. reiste im April nach Deutschland zurück
Die Ende 2009 gegründete und mittlerweile aufgelöste DTM verfolgte laut Bundesanwaltschaft das Ziel, "an der Wiederherstellung eines allein auf dem islamischen Recht (Scharia) basierenden Gesellschaftssystems in Afghanistan mitzuwirken". Zu diesem Zweck hätten ihre Mitglieder Angehörige der internationalen Schutztruppe ISAF sowie afghanische und pakistanische Regierungstruppen bekämpft.
Ende April 2010 kamen mehrere führende DTM-Mitglieder ums Leben. Dies führte den Angaben zufolge innerhalb weniger Wochen zur faktischen Auflösung der terroristischen Vereinigung. Der Angeschuldigte reiste dann über den Iran, Dubai und Jordanien im April 2013 nach Deutschland zurück. (afp)