Nachrodt-Wiblingwerde. .
Die Gruppe um Anke Hohage, die diese Hundebesuche auch organisiert, trifft sich jeden dritten Montag im Monat im Perthes-Haus, um die Bewohner mit dem Besuch der Hunde zu erfreuen. Viele der Bewohner, zum Beispiel das Ehepaar Gisela und Ernst Menzel, sind schon in freudiger Erwartung. Ehemann Ernst ist bettlägerig und kann sich nur schwer artikulieren. Kommt aber Hündin Tessa zu ihm, ist er wie ausgewechselt. Die kleine Hündin springt zu ihm auf das Bett und lässt dann mit sich spielen. Natürlich fällt dabei auch das eine oder andere „Leckerchen“ für sie ab. „Die Hunde sind so freundlich und zutraulich“, sagt Gisela Menzel. „Uns – insbesondere aber meinem Mann – geht es jedes Mal richtig gut, wenn Tessa zu uns kommt.“ Gisela Menzel weiß, wovon sie spricht. Das Ehepaar hielt über viele Jahrzehnte hinweg selbst Hunde.
Die Vierbeiner verschiedenster Rassen sorgen jeden Monat für einen Höhepunkt im Leben der meisten Bewohner der Einrichtung an der Geschwister-Scholl-Straße. Kaum einer hat Angst vor ihnen. Die Leiterin des Sozialdienstes, Silke Mangels, ist aber trotzdem darauf bedacht, dass nur diejenigen Bewohner Besuch erhalten, die dies auch wünschen. „Das sind allerdings die meisten“, sagt Mangels. Und sie lieben die Tiere. Die älteren Frauen und Männer empfinden es als willkommene Abwechslung, wieder einmal einen Hund streicheln zu können.
Seit 2007 gibt es den Hundebesuchsdienst. „Die Tiere verschaffen uns Zugang zu Bewohnern, die sonst nur selten ihr Zimmer verlassen. Doch wenn die Hunde kommen, kommen sie auch“, hat Mangels festgestellt, dass die Vierbeiner so manchen Bewohner aus der Reserve locken. Die Idee zur Einführung des Hundebesuchsdienstes fand ihren Anfang beim Deutschen Roten Kreuz (DRK), genauer: in dessen Rettungshundestaffel. Anke Hohage war zu diesem Zeitpunkt selbst in dieser Staffel tätig und fand den Gedanken, mit Hunden auch Seniorenheime zu besuchen, erwägenswert. Schon der erste Versuch war ein Erfolg. Heute kennen die Bewohner, die monatlich mit den Tieren zusammen treffen, deren Namen und in der Regel auch den der jeweiligen Halterin. Gesprächsstoff findet sich allemal und wenn es auch nur um die Hunde geht.
Anke Hohage, selbst Halterin zweier ausgebildeter Rettungshunde, und ihr Team besuchen auch einmal monatlich das Ellen-Scheuner-Haus in Altena und das Evangelische Altenzentrum in Neuenrade. Um die Besuche nach Möglichkeit auch auf andere Seniorenzentren auszuweiten, sucht das Team Verstärkung. Angesprochen sind Hundehalter, die über einen Hund mit gutmütigem Charakter verfügen, der zutraulich und nicht bissig ist. Wer Interesse an der Mitarbeit hat, kann sich mit Anke Hohage unter der Ruf-Nummer 0 151/22 90 27 33 in Verbindung setzen.