Halver. .

Dabei begründen sie in einem zweieinhalbseitigen Schreiben unter anderem die Ablehnung der FDP in der Februar-Sitzung des Rates: Zum einen habe damals noch kein Schulkonzept vorgelegen, zum anderen sollte die Politik aus dem Gestaltungsprozess herausgehalten werden. Gerrath und Gerhardt können zudem die Kritik von Dr. Sabine Wallmann (UWG) nicht nachvollziehen, dass sich die Liberalen bereits früher in die Diskussion hätten einbringen können. Nachdem die Experten zwei Wochen vor den Ferien im Schulausschuss ihr Konzept zur teilintegrierten Sekundarschule offiziell vorgestellt hatten, habe die FDP-Fraktion den verpflichtenden Ganztagsbetrieb kritisiert und bemängelt, dass man keine kooperative Schulform wählte. „Der Vorsitzende hat sich offenbar nicht getraut, über das Konzept abstimmen zu lassen“, heißt es in dem Brief der Liberalen weiter. „Bis heute gibt es keinen einzigen politischen Beschluss hierzu.“ Wie berichtet, soll der Rat erst nach der Elternbefragung einen entsprechenden Beschluss fassen.

Erneut betonten Gerrath und Gerhardt, dass die FDP das gemeinsame Lernen in den Klassen 5 und 6 begrüße, ab der Klasse 7 jedoch eine Differenzierung erfolgen müsse, „ansonsten entspricht die Schule einer Gesamtschule“. Und diese schnitten in Vergleichsprüfungen viel schlechter ab als Gymnasien, Real- und Hauptschulen, so die Liberalen, die – anders als Hartmut Wächter – eine Sechzügigkeit für das kooperative Modell nicht für notwendig halten und auch die Möglichkeit des Sitzenbleibens erneut thematisieren. Für sie bietet die Wiederholung einer Klasse Chancen für die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler. „Ungeheuerlich ist die Aussage, dass ein Sitzenbleiben an der Sekundarschule unterbleiben kann, weil man es dort durch frühzeitiges Eingreifen verhindert“, so die FDP. Dies sollten bereits jetzt alle Lehrer zur Aufgabe haben. Als letzten Punkt kritisieren die Liberalen den Ganztagsunterricht, der an drei Tagen der Woche vorgesehen ist. Dabei handele es sich um einen „erheblichen Eingriff in die Freiheit der Eltern“.