Plettenberg.

Die Jägerinnen und Jäger in Deutschland wenden sich gegen ein mögliches Einfuhrverbot für Jagdtrophäen. "Wir Jäger können es nicht akzeptieren, auch nur annähernd mit Wilderern gleichgesetzt zu werden", erklärte Jochen Borchert, Vorsitzender der Jägerstiftung natur + mensch, zu der im Wahlprogramm von Bündnis 90/Die Grünen verankerten Forderung, den Import jagdlicher Trophäen EU-weit zu verbieten.

Wie Borchert erläuterte, unterstützt die von der Jägerstiftung getragene Initiative "Natürlich Jagd" daher eine kürzlich veröffentlichte Stellungnahme der deutschen Delegation im internationalen Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC).

Delegationsleiter Dr. Jens-Jürgen Böckel hatte erklärt, die Forderung der Grünen zeige ein bedenkliches Demokratieverständnis und "einen Hang zur Überheblichkeit und Bevormundung". Nachhaltige Jagd stehe in allen Ländern in Übereinstimmung mit der Biodiversitäts-Konvention. "Ein klares Ziel der Grünen ist es, Emotionen zu schüren", sagte der frühere Bundeslandwirtschaftsminister Borchert. Für die Einfuhr von Jagdtrophäen gelten jedoch eindeutige Vorschriften. So ist es in jedem Falle erforderlich, eine Bescheinigung aus dem Ursprungsland vorzuweisen. "Deutsche Jäger halten die rechtlichen Vorschriften der Gastländer ein. Die dortigen Behörden kennen sich am besten mit den speziellen Bedingungen ihres Landes aus. Darüber hinaus vertrauen wir auf den Sachverstand der Zollbeamten."

Akzeptanz der Jagd soll verstärkt werden

Jagdtourismus habe seine Berechtigung dort, wo nach den Prinzipien der nachhaltigen Nutzung verfahren werde. Das bedeute, dass bejagte Arten in gar keinem Fall in ihrer Existenz bedroht seien. In den Jagdregionen Afrikas, in denen die Auslandsjagd unterbunden werde, steige hingegen die Gefahr der Wilderei.

Borchert: "Einheimische, die von der Jagd leben, haben keine Beschäftigung mehr und verlegen sich fatalerweise auf die Wilderei." Dies wiederum führe dann schnell zur Ausrottung von Tierarten. "Generelle Jagdverbote haben nirgendwo den Rückgang von Wildbeständen aufgehalten, sondern im Gegenteil aus den verschiedensten Gründen den Artenschwund beschleunigt. Diese Aussage wird von der IUCN (International Union for Conservation of Nature) bestätigt", stellte Dr. Jens-Jürgen Böckel klar.

Die Initiative Natürlich Jagd (www.natuerlich-jagd.de) ist ein Projekt der Jägerstiftung natur+mensch. Sie hat das Ziel, die Akzeptanz der Jagd in der Gesellschaft und in der Politik zu verstärken.