SCHALKSMÜHLE. Bauausschuss vergibt Planungsauftrag an Herforder Büro. Experte für Schulbauten.
In einer nichtöffentlichen Sitzung beschloss der Bauausschuss diese Woche, die Räume der drei Gebäude der entstehenden Primus-Schule neu zu planen. Den Auftrag hat das Herforder Architekturbüro FUN in Kooperation mit MTT aus Lüdenscheid erhalten. „Wir machen jetzt weiter Dampf“, sagte Bürgermeister Jörg Schönenberg auf Anfrage.
Schüler verbringen einen großen Teil ihrer Kindheit in der Schule. Die Lernräume sind also auch Lebensräume. „Der Raum ist ein dritter Pädagoge“, sagte Schulplaner Joachim Körbitz. In der Primus-Schule soll die Architektur für überschaubare Lerngemeinschaften sorgen. Die Räume sollen einen Lern-, Lebens-, Bewegungs- und Entfaltungsraum bieten, der die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder fördert. Christoph Feld vom Büro FUN hat unter anderem die „Offene Ganztagsschule Herringhausen“ in Herford umgebaut und ist Experte für die pädagogische Gestaltung von Räumen. Daher hat der Bauausschuss den Planungsauftrag an das Büro vergeben. Feld will nun einen Fahrplan erarbeiten und möglichst schnell die Pläne erstellen. Dazu sollen Politik und Verwaltung, aber vor allem die Lehrer der jetzigen Schulen in die Planungen einbezogen werden. „Daher finden in der übernächsten Woche gleich Workshops statt“, sagte Anja Wolf, zuständige Fachbereichsleiterin für Schule.
Herzstück der Umgestaltung sollen die Räume sein. Offen, transparent, modern – dies sind einige der Schlagworte, die genannt werden. Die Lerngruppen der Primus-Schule sollen nicht in einem großen Raum frontal beschult werden. Stattdessen sollen die Schüler in kleinen Gruppen arbeiten können. Dementsprechend sollen die Tische anders angeordnet und Rückzugsmöglichkeiten geboten werden. Im Vordergrund steht laut Körbitz, dass sich Lehrer und Kinder wohlfühlen. „Natürlich wäre es am besten, wenn die Primus-Schule direkt von außen auch ganz anders aussieht. Die Frage ist aber noch, was für ein neues Kleid ausgegeben werden soll“, erklärte Christoph Feld.
Die nötigen Mittel wollen Politik und Verwaltung für den Umbau zur Verfügung stellen. Jörg Schönenberg: „Wir wollen alles machen, was nötig ist. Die Primus-Schule hat die Priorität 1A.“
Das Projekt stehe vor allen anderen Planungen der Gemeinde, betonte der Bürgermeister. Daher gehe die Gemeinde auch ein Risiko ein und vergebe nun schon die Planungsaufträge, ohne hundertprozentige Gewissheit zu haben, dass die Primus-Schule tatsächlich kommt. Derzeit liegt das Konzept zur Genehmigung im nordrhein-westfälischen Schulministerium vor. Ein Ja gilt als sicher. Danach beginnt kurzfristig das Anmeldeverfahren. Vorbehaltlich der Genehmigung aus Düsseldorf sind als vorgezogene Anmeldetermine die beiden Wochen vom 14. bis 18. Oktober und vom 21. bis 25. Oktober geplant. 50 Anmeldungen für die erste und 50 Anmeldungen für die fünfte Klasse sind nötig. Wenn auch diese Hürde genommen wird, beginnt der Unterricht im kommenden Schuljahr. „Daher müssen wir nun den Druck weiter aufrechthalten und die Umbaupläne schon erstellen“, sagte Schönenberg.
In den Ferien und so, dass der Unterricht möglichst wenig gestört wird, sollen in den drei Gebäuden der Primus-Schule die Umbaumaßnahmen erfolgen. Das sich abstrakt anhörende „pädagogische Raumkonzept“ will der Architekt Christoph Feld zusammen mit Schulplaner Joachim Körbitz bei einem Tag der offenen Tür am 12. Oktober erklären. Dazu werden sie auch Fotos aus einer umgebauten Schule in Herford zeigen. Außerdem wollen sie in den jetzigen Räumen der drei Schulen zeigen, was theoretisch möglich ist. Anja Wolf: „Dadurch wollen wir die Eltern und Schüler über die neue Schule informieren und mögliche Bedenken ausräumen.“ Denn: Die Primus-Schule sei für Schalksmühle unglaublich wichtig.