Werdohl.

Wahlkampfzeit ist Waffelzeit. Zumindest bei der Werdohler SPD. Andreas Späinghaus, Vorsitzender des Ortsverbandes, steht an diesem Markttag an seinem Waffeleisen – und nutzt die Zeit, während die süßen Gebäckstücke garen, für Gespräche mit den Bürgern. „Wir sprechen über Sorgen und Anliegen, die die Bürger umtreiben, und rufen natürlich auch immer wieder dazu auf, am 22. September zur Bundestagswahl zu gehen“, erklärt Späinghaus.

Die Stimmung hinter und vor allem vor dem Stand ist gut. Das Team der SPD sei motiviert und gut gelaunt, erklärt Andreas Späinghaus. „Die Werdohler merken uns hoffentlich an, dass Politik Spaß machen kann und dass Politiker keine bösen Menschen sind.“ Es gehe um Humor, sagt der SPD-Ortsvorsitzende mit Nachdruck. „Aber natürlich sehen die Menschen auch, dass wir das Leben erst nehmen – nur eben nicht bierernst.“

SPD-Chef Späinghaus gibt wenig auf Umfragewerte

Stände von CDU und FDP suchen die Werdohler an diesem Tag auf dem Markt vergebens. „Wir steigen erst Anfang September in den Wahlkampf ein“, erklärt Friedhelm Hermes, Schatzmeister des FDP-Ortsverbandes. „Kompakt und konzentriert“ werde dann drei Wochen lang an der Basis gearbeitet. Donnerstags und samstags seien die Mitglieder der FDP dann mit einem Stand am Markt beziehungsweise am Brüninghaus-Platz vertreten. Dass noch Wahlkampfarbeit vor ihnen liegt, wissen die Werdohler Liberalen. „Die Stimmung geht in die richtige Richtung. Aber: Die Wahl ist noch nicht positiv entschieden.“

SPD-Chef Andreas Späinghaus gibt wenig auf Umfragewerte: „Wir stehen hier, weil das unser Job ist, weil wir die Arbeit wichtig finden und wissen, dass wir die Bürger so auch wirklich erreichen. Umfragewerte interessieren mich ehrlich gesagt nicht. Die sagen nichts über das aus, was hinterher als Wahlergebnis unter dem Strich stehen wird.“

Bier und Würstchen

Bürgernähe demonstriert die SPD regelmäßig mit Ständen auf dem Markt. Und auch der Besuch von Bundespolitikern wissen die Werdohler offensichtlich zu schätzen. „Heute morgen war unsere Bundestagsabgeordnete Dagmar Freitag am Stand und hat den Menschen Fragen beantwortet. Da war hier richtig was los“, berichtet Andreas Späinghaus.

Ihre Kandidatin für den Bundestag hat auch die Werdohler CDU für die heiße Phase des Wahlkampfs eingeladen. „Wir erwarten Christel Voßbeck-Kayser am 30. August bei unserer Auftaktveranstaltung. Und auch Thorsten Schick wird in den nächsten Wochen vorbeischauen“, erklärt der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Christoph Plaßmann. Los gehe es am 30. August mit einer Reinemach-Aktion. „Wir säubern gemeinsam unseren Marktanhänger – und bei Bier und Würstchen wird auch Zeit für Gespräche sein.“ Andreas Späinghaus backt weiter Waffeln – und spricht weiter mit den Bürgern. „Wir opfern unsere Freizeit gern dafür, weil wir hinter der Sache stehen. Das tun wir ja auch nicht nur kurz vor einer Wahl. Wir sind das ganze Jahr über am Start. Unseren Stand sehen die Werdohler regelmäßig auf dem Markt und suchen dann auch das Gespräch. Und genauso machen wir auch weiter.“