Werdohl.
Der Landesbetrieb Straßenbau NRW hat bereits im März gegenüber der Werdohler Verwaltung angekündigt, einen Großauftrag für die Stadt zu erteilen: Alleine 13 Großtafeln sollen neu erstellt werden. Dazu kommen zahlreiche kleinere Beschilderungen.
Im vergangenen Jahr hatte eine Schilderkommission, bestehend aus Verwaltungsmitarbeitern und Kommunalpolitikern, eine Rundreise durch die Stadt an Lenne und Verse begonnen. Mitte Januar schloss diese Kommission ihre Arbeit ab.
Als Ergebnis waren 279 kommunale Schilder und zusätzlich 64 Schilder, die im Zuständigkeitsbereich von StraßenNRW lagen, abgebaut. Das entspricht einem Abbau von mehr als 26 Prozent des einstigen Werdohler Schilder-Dschungels.
Rolf Prange vom Baubetriebshof erklärt: „Das ist aber ein laufender Prozess. Wir sind auch stets dankbar für Hinweise aus der Bevölkerung, welche Schilder vielleicht noch abgebaut werden können.“
Im Zuge der Kommissionsarbeit waren auch 72 Schilder ausgetauscht worden, „weil sie – durch starke Sonneneinstrahlung – verschlissen, beschädigt oder nicht mehr gültig waren“. Dazu kommen nun die Beschilderungen, die StraßenNRW erneuert. So auch etwa ein Schild, welches gegenüber der Gaststätte Haus Werdohl in Richtung Neuenrade weist.
Zwar habe die Stadt Werdohl bereits vor drei Jahren, so Prange, „beim Landesbetrieb angemäkelt, dass dieses spezielle Schild nicht mehr lesbar ist“. Doch meint er dazu: „Das ist aber ein Hinweis, der nicht lebenswichtig ist. Wenn das Schild nicht mehr steht, dreht sich die Welt mit gleicher Geschwindigkeit weiter.“
Prange freut sich aber, dass in die 13 neuen Großtafeln Symbole für örtliche Hinweise eingearbeitet werden – etwa für die Stadtklinik, das Hallenbad oder für das Stadion Riesei. „Das bedeutet, dass wir die einzelnen Hinweisschilder hierfür künftig auch noch abbauen können.“
Allerdings mahlen manch offizielle Mühlen langsamer als es vielleicht wünschenswert wäre. Auf Nachfrage erklärt dazu Jens Gauer von der Hagener Regionalstelle des Gelsenkirchener Landesbetriebs Straßenbau NRW: „Der Vertrag mit der für derartige Maßnahmen beauftragten Firma ist ausgelaufen.“ In dieser Woche finde nun erst einmal eine neue Ausschreibung statt.
Gauer verrät: „Darin enthalten sind mehr als 200 Schilder und auch eine Reihe von Baumaßnahmen im ganzen Märkischen Kreis. Insgesamt sprechen wir hier über ein Vertragsvolumen in Höhe von 400 000 Euro.“
Und selbst wenn schnell eine neue Firma gefunden wird, braucht sich die Stadt an Lenne und Verse nicht allzu bald Hoffnung auf eine neue Beschilderung machen. Gauer erläutert: „Werdohl steht nicht ganz oben auf meiner Prioritätenliste, da dort ja keinerlei Verkehrsgefährung vorliegt und auch keine Änderung der Verkehrsführung.“ Konkret bedeute dies, dass die Aufstellung der neuen Schilder „voraussichtlich nicht mehr in diesem Jahr“ stattfinde.