Altenaffeln.

„Wir hätten mehr schreiben können, aber die Chronik sollte handlich bleiben“, erklärt Björn Rapp. Gemeinsam mit Silke Kreikebaum, Tanja Ernst und Karl-Heinz Goder hat er die Geschichte Altenaffelns aufgeschrieben – auf 560 Seiten mit 1020 Fotos.

Am Anfang standen gerade einmal 400 Bilder. Die hatte Goder aus Beständen der Bevölkerung gesammelt. Rapp sah die Fotografien und befand: „Das ist ein Schatz.“ Fortan wollte der heute 41-Jährige mehr sehen und mehr wissen. Aus der Idee eines Bilderbuches wurde bald ein historisches Werk.

„Jede Antwort ergab nicht nur eine Problemlösung“, berichtet er, „sondern auch wieder neue Fragen.“ Drei Jahre arbeitete Rapp mit seinem Team an diesem monumentalen Werk. Seit gut 14 Tagen ist es erhältlich. Die Auflage umfasst gut 500 Exemplare. Rund 70 Prozent wurden schon im Vorverkauf abgesetzt. Einen Nachdruck schließt Rapp jedoch aus.

"Jeden Tag habe ich an der Chronik gearbeitet"

Besonders stolz sind die Autoren, „dass das Buch nicht nur in die Nachbardörfer sondern auch Exemplare nach Plettenberg, Werdohl, Dresden und Ahaus verkauft wurden“.

„Jeden Tag habe ich an der Chronik gearbeitet“, blickt Rapp zurück. Auch die anderen Teammitglieder waren beinahe täglich fleißig. Rapp selbst erklärt: „Ein Großteil meiner Urlaube gingen drauf für Gespräche mit Dorfbewohnern und ehemaligen Altenaffelnern – sowie für Fahrten zu Archiven, etwa in Münster, Düsseldorf und Paderborn.“

Nicht überall leicht Antworten bekommen

Einen gehörigen Anteil am vorliegenden Werk habe der verstorbene Garbecker Josef Waltermann. In den 40er-Jahren betrieb der Lehrer privat Ahnenforschung. So kam auch Einiges über Altenaffeln zusammen.

Doch Rapp und sein Team bekamen nicht überall leicht Antworten: „Brisant war die Geschichte des 2. Weltkriegs. Da wollten die alten Leute nicht so hinter dem Ofen hervor“, gesteht der 41-Jährige. Zu Privates – auch in Hinblick auf andere Themenkomplexe – werde im fertigen Buch „nicht immer haarklein erklärt. Das Buch trägt nicht umsonst das Wort ‘Spurensuche’ im Titel: Wer mehr wissen will, muss selbst ran“, appelliert er an den Forschergeist der Leser.

Manche Begebenheit während der Recherchen erfahren zu haben, sei für ihn, Rapp holt tief Luft, „schon interessant“ gewesen. Einiges habe das Autorenteam nachdenklich gestimmt. Andererseits sagt er: „Die Cleverness mancher Altenaffelner führt aber auch zu Lachtränen.“ Das Buch habe „viel Persönlichkeit, weil etliche Leute sich namentlich drin wieder finden.“ Da sei etwa nachzulesen „wie aus manch einem Kuhstall ein Wirtschaftsunternehmen wurde“.

"Wir werden weitere Unterlagen sammeln"

Wann Altenaffeln erstmals erwähnt worden sei, sei Rapp und seinem Team unklar. Viele Dokumente und Urkunden hätten auch sie noch nicht gesichtet – oder bisher gar nicht gefunden. Gefeiert werde nun nicht die Geburtststunde der Ortslage, „nicht die erste, sondern nur eine Erwähnung“, betont Rapp. Der Name Altenaffeln stamme möglicherweise aus dem Keltischen, welches damals im Sauer- und Siegerland gesprochen wurde – abgeleitet vom mystischen Avalon aus der Arthus-Sage. Affa bedeute Gefilde, Lon heiße Ort.

„Wir werden weitere Unterlagen sammeln“, kündigt Rapp an. „Und dann können wir auch noch so manche Anekdoten zu Papier zu bringen.“

Zum Buch „Altenaffelner Spurensuche“ gehört ein Einlegeblatt, welches die Flur-Aufteilung der Ortslage von 1830 zeigt. Daran befindet sich ein mit einem Siegel versehenes Bändchen. Das Buch kostet – nach dem Erscheinungsjahr – 20,13 Euro. Erhältlich ist es bei Rapp, Tanja Ernst sowie in der Affelner Filiale der Volksbank.