Halver.

Andreas Ermster reizt am Marionettenbau die Mechanik, das Gestalten beweglicher, meist mehrgliedriger Arme, das Modellieren der Köpfe, denen er durch das Bemalen mit Ölfarbe individuelle Gesichtszüge verleiht. Fast 40 Marionetten hat er für sein Marionettentheater „Mummenschanz“ schon gestaltet, darunter ein Skelett, das er in zwei Teile zerlegen und wieder zusammensetzen kann, aber auch eine Nonne, die er „I will follow him“ schmettern lässt.

Am Sonntag, 25. August, zeigt er mit seinem Marionettentheater ab 15 Uhr in der Heesfelder Mühle in Halver Daniel Defoes Geschichte des „Robinson“, der auf einer einsamen Insel strandet. „Robinson ist das neueste Theaterstück mit witzigen Dialogen und viel mitreißender Musik“, so Ermster. Zu dem Termin in der Heesfelder Mühle werde auch der Fernsehsender ERF aus Wetzlar dabei sein, um Aufnahmen zu machen.

Gemeinsam mit Ehefrau Sabine und den drei Kindern hat sich die Lüdenscheider Marionettenbühne auf die Fahne geschrieben, die Faszination und scheinbare Schwerelosigkeit der Marionetten weiter zu tragen. Der Jüngste kann während des Stücks schon die Nebelmaschine bedienen und auch durch eine entsprechende Lichtführung für eine besondere Atmosphäre auf der Puppenbühne sorgen.

Nach der Vorführung geht's zum Pizzaessen

Nach fast einjähriger Vorbereitung konnten die Lüdenscheider am 23. Juni mit vielen Zuschauern die Premiere des Theaterstückes „Robinson“ in den Räumen des Sessinhauser Hammers in Kierspe-Bollwerk feiern. Da die Ermsters ihr Publikum nicht nur unterhalten, sondern auch eine Botschaft überbringen wollen, geht Andreas Ermster mit seinen Marionetten nach jeder Vorstellung vor die Bühne. So kann er die ihm wichtigen Gedanken im Gespräch mit den Zuschauern besser vertiefen.

Tradition sei übrigens, dass sich „Mummenschanz“ nach einer Vorführung am Abend zum Pizzaessen trifft. Dann wird das am Tag erlebte zusammengetragen und überlegt, was man beim nächsten Auftritt besser machen kann. Eintritt wird nicht verlangt, am Ende der Vorstellung kann jeder geben, wie viel ihm die Unterhaltung wert war.