Wulfen. .

Kurz vor Abschluss der Sanierungsarbeiten wurde die Gesamtschule Wulfen in der Nacht auf Donnerstag durch einen Brand auf dem Dach schwer beschädigt. Nach erster Einschätzung müssen 11 Klassenzimmer im Obergeschoss von Wasser- und Rauchschäden befreit werden. Die Sanierung könnte Monate dauern. Ob mehr Räume durch Wasser beschädigt wurden, wird geprüft. Um nach den Ferien den Unterrichtsbetrieb zu sichern, sollen Klassen-Container an der Skateranlage aufgestellt werden.

Das Großfeuer am Mittwoch Abend war weithin sichtbar: Gegen 22.50 Uhr schlugen Flammen hell in den Nachthimmel. Auf dem Dach der Gesamtschule war Material der Dachdecker in Flammen aufgegangen. Auf 300 Quadratmetern Fläche brannten Rollen mit Dachpappe und Styropor. „Das Feuer war so hell, dass wir gut auf Sicht fahren konnten“, sagt Wehrsprecher Markus Terwellen am Donnerstag.

Menschen waren nicht in Gefahr

Menschen waren zu keiner Zeit in Gefahr, so dass sich die 50 Mann aus Hauptwache sowie den Löschzügen Wulfen, Lembeck und Hervest I schnell auf die Brandbekämpfung konzentrieren konnte. Umgehend startete ein Löschangriff über zwei Drehleitern. Gleichzeitig drangen Trupps unter Atemschutz durchs Treppenhaus im Inneren zum Brandherd vor. Wasser schöpfte die Feuerwehr aus dem Barkenberger See und einem Hydranten.

Nach gut einer Stunde hatten die Einsatzkräfte die Flammen gegen 23.45 Uhr bereits unter Kontrolle. Allerdings hielt der Löschzug Wulfen noch bis zum Morgen Brandwache, um ein erneutes Auflodern sicher auszuschließen. Ein Helfer wurde bei dem nächtlichen Einsatz leicht verletzt, musste im Krankenhaus ambulant behandelt werden.

Die Brandmeldeanlage der Gesamtschule hatte die Dächer im Flachdach automatisch geöffnet, damit Rauch und Hitze aus dem Inneren abziehen können. Unerwünschte Folge: Das Löschwasser floss ins Gebäude und ist wohl bis in die unteren Stockwerke durchgesickert. Welche Schäden durch die Nässe entstanden sind, war am Donnerstag nicht absehbar.

Brandexperten der Kriminalpolizei waren noch in der Nacht vor Ort und haben am Donnerstag ihre Ermittlungen aufgenommen. Ein erster Überblick ergab: Die stabile Betondecke hat keinen Schaden genommen, statische Probleme sind wohl nicht zu befürchten. Die Schadenshöhe kann nur ungefähr geschätzt werden. Die Polizei beziffert sie im „im sechsstelligen Bereich“, die Stadt geht sogar von einem Millionenschaden aus.

Zur Ursache gab es am Donnerstag noch keine Erkenntnisse. Am Freitag will die Polizei den Brandort noch einmal mit einem Sachverständigen begutachten.

Das Feuer weckt Erinnerungen an den Brand in der Turnhalle der GSW, die 2009 durch Brandstiftung einen Millionenschaden erlitt.