Deuten. . Eine Wulfener Maler-Gruppe nutzt erstmals die Deutener Tüshaus-Mühle als Gemälde-Galerie. Die drei Frauen und zwei Männer führte ein VHS-Kurs vor 13 Jahren zur Kunst.

„Beim Malen kann ich entspannen, die Welt vergessen.“ Elke Heinrichs Augen leuchten, ihre innere Ruhe wird spürbar. Sie zeigt mit Efi Hoffmann, Monika Ort-Koe- nen, Heribert Sackers und Nils Bludau vom heutigen Donnerstag an ihre Bilder in der Tüshaus-Mühle.

„Unsere dritte Gemeinschaftsausstellung“, sagt Efi Hoffmann, die Deutenerin der Wulfener Gruppe. Für die Tüshaus-Mühle ist’s eine Premiere, noch nie gab’s dort anderes als Mühlenführungen durch die verwinkelten Räume. „Eine Herausforderung“, lacht Ort-Koenen. „Hier musste jedes Bild lange seinen Platz suchen, damit es wirkt“.

Die drei Damen der Gruppe verstehen sich großartig. Alle haben erst im Ruhestand durchgestartet mit der Malerei. Zusammengeführt hat sie 2000 ein VHS-Kurs von Monika Kalender-Absalon. „Wir haben sofort gespürt, wir mögen uns.“ Schnell gab es private Treffen. „Dann sind wir gleichzeitig in den Dorstener Kunstverein eingetreten“, erinnert sich Hoffmann.

Mit Elke Heinrich zusammen ist sie nach Namibia geflogen. „Ich habe vor vielen Jahren eine Zeit lang in Windhoek gelebt. Mein Mann hat dort gearbeitet“, sagt Efi Hoffmann. Die heute 70-Jährige wollte das Land unbedingt einmal nach dem Ende der Apartheid besuchen. „Sehen, was sich verändert hat.“ Motive aus Afrika sind eine Konstante in den Bildern von Efi Hoffmann. „Himba-Mädchen“ oder eine Serie von Löwenmotiven tragen die erdigen Farben des schwarzen Kontinents. „Ich überlege lange bevor ich male, dann geht alles ganz schnell.“

Das genaue Gegenteil lebt Elke Heinrich. „Ich fang einfach an und male aus dem Bauch heraus.“ Die 66-Jährige wagt sich auch an abstrakte Bilder. Elke Heinrich experimentiert gerne. Exemplarisch dafür eine 60 cm große Frauenfigur aus Pappmaché, die an Giacometti-Skulpturen oder etruskische Grabfunde erinnert.

Sich ausprobieren ist auch ein Ziel von Monika Ort-Koenen. „Ich bin ein Wassermensch, darum habe ich auch mit dem Aquarellzeichnen angefangen“. Einige schöne Motive mit Leuchttürmen der französischen Atlantikküste zeugen davon. Die 62-Jährige findet mittlerweile Ölfarben „gefälliger: Da sie langsamer trocknet bleibt mehr Zeit etwas zu ändern“. 100 Bilder der drei Damen, und natürlich der beiden Herren der Gruppe, hängen jetzt vier Tage zwischen Walzenstühlen, Trichtern und Absacksilos.