Haldern. . Die NRZ präsentiert das 30. Haldern Pop Festival. Bandporträts zum Soul von Lee Fields, zu Emotionen von Glen Hansard oder die Grenzgänge von Rubik.
Die NRZ setzt die Serie der Bandvorstellungen zum 30. Haldern Pop Festival fort. Lee Fields & The Expressions (Hauptbühne): Noch eine Soul-Legende. Im Vorjahr zeigten Charles Bradley & His Extraordinaires, dass der Soul der 60er in Haldern Freunde hat. Und seit den 60ern schreibt dieser Lee Fields tatsächlich schon Soul-Musik. Da muss man nichts neu erfinden. Entweder man hat den Soul oder man hat ihn nicht. Musik für: diejenigen, die den Soul im Blut haben. Erlebnispotenzial: 3/5 Sterne.
These New Puritans (Spiegelzelt): Wesentlich ruhiger ist die britische Artrockband auf dem neuen Album „Fields & Reeds“ geworden. Auf den beiden Vorgänger-Tonträgern war das Quartett um die Zwillinge Jack und George Barnett eher rockig-experimentell. Die neuen Stücke sind atmosphärischer. Das Konzert beim Haldern Pop muss in seiner Dramaturgie genossen werden. Musik für: diejenigen, die ungern kommerzielles Radio hören. Erlebnispotenzial: 4/5 Sterne.
Glen Hansard (Hauptbühne): Für berührende Momente könnte der Auftritt des Iren sorgen. Seine Stimme ist atemberaubend, vor allem dann, wenn er mal richtig die Emotionen fließen lässt. Dazu die gefühlvollen Melodien – mit leichten Folk-Einflüssen –, der gemeine Haldern Pop-Fan wird sich wiederfinden. Hansard hat Solo bisher nur 2012 das Album „Rhythm & Repose“ veröffentlicht, war aber viele Jahre mit The Frames und auch The Swell Season aktiv. Musik für: die ewigen Melancholiker. Erlebnispotenzial: 3/5 Sterne.
Rubik (Spiegelzelt): Diese Finnen sind Grenzgänger. Zwischen intim und elefantös. Zwischen melodisch und krachig. Es ist eine spannende Form von Indie, Pop und Rock, die das Quartett erzeugt. In der Heavy Metal-geprägten finnischen Szene schafften sie es, sich durchzusetzen. Ihre Melodien bleiben schnell im Ohr. Und das auf ganz unterschiedlichem Weg.
Musik für: Allrounder. Erlebnispotenzial: 4/5 Sterne.
Gold Panda (Biergarten): Der Engländer ist mit seinen atmosphärischen Elektro-Klängen sicher eher für spätere Stunden gedacht. Nichts zum Mitsingen – es gibt ja auch keinen Gesang, aber der DJ lädt zum sanft Mitwippen ein. Die minimalistischen Klänge laden aber auch zum Chillen ein. Musik für: die Momente, in denen man sich nicht konzentrieren möchte. Erlebnispotenzial: 2/5 Sterne.
In Rees wird’s bunt. Zum Haldern Pop Festival wird das Orchestre Miniature In The Park in Kooperation mit dem Verkehrs- und Verschönerungsverein Rees auf dem Mark in Rees und Haldern auftreten. Sozusagen als Verbindung in die Ortschaften.
Die vielköpfige Band bietet vor allem Coverstücke, was also eine Ausnahme beim Festival darstellt. Sie spielen auf Miniatur- und Kinder-Instrumenten Lieder, in denen die Begriffe „Sonne“ oder „Sommer“ vorkommen. Oft in ganz eigenen Interpretationen.