Dorsten. .

Mit der Unterzeichnung des Strom-Konzessionsvertrages mit RWE hat die Stadt die gemeinsame Netzgesellschaft mit dem Energie-Konzern am Mittwoch endgültig auf den Weg gebracht. Der Vertrag sichert RWE die „Wegerechte“ für den Stromtransport im städtischen Netz ab 1. Dezember 2013. Die Laufzeit des Konzessionsvertrages beträgt 20 Jahre. Für die Verbraucher bleibt alles beim Alten.

Wolfgang Quallo Geschäftsführer

Im neuen Jahr startet dann die neue gemeinsame Netzgesellschaft „Dorsten Netz GmbH & Co, KG (kurz: Dorsten Netz). Den dazu notwendige Konsortialvertrag haben die Partner bereits unterzeichnet. Das RWE bringt in die Gesellschaft neben der Konzession auch das rund 1800 Kilometer umfassende Netz ein, an dem die Stadt für 6 Mio Euro eine Mehrheit von 51 Prozent erwirbt. „Dorsten Netz“ wiederum verpachtet das Stromnetz wiederum an RWE, das die Betriebsführung übernimmt. Beide Partner stellen jeweils einen Geschäftsführer, für die Stadt ist das vorerst Ex-Kämmerer Wolfgang Quallo, der auch die Verhandlungen führte.

Der Deal, der die sogenannte „Re-Kommunalisierung“ des Stromnetzes abschließt, soll in doppelter Hinsicht zum Geschäft für die Stadt werden. Sie kann erstens mit dem Netzerwerb kommunales Vermögen aufbauen. Zweitens muss sie zwar den Kauf per Kredit finanzieren, bezieht aber eine Pacht, die etwa über dem doppelten des Kreditzinses liegt. Für die ersten 6 Jahre sind sechs Prozent des Kaufpreises garantiert, danach gilt eine Pachtzins-Formel, die eine Rendite in ähnlicher Größenordnung verheißt.

Mit der Vertragsunterzeichnung durch den Vorstandsvorsitzenden von RWE Deutschland, Dr. Arndt Neuhaus und Bürgermeister Lambert Lütkenhorst endete eine über zweijährige „Brautschau“ für einen Partner zur Stromversorgung. RWE als bisheriger Netzeigner, war dabei zur Veräußerung des Netzes gesetzlich verpflichtet verpflichtet, bewarb sich aber neben 12 anderen Unternehmen um die Partnerschaft mit der Stadt. Die Essener konnten sich auch deshalb am Ende durchsetzen, weil sie der Stadt einen vergleichsweise günstigen Anteilserwerb ermöglichten. Die Wahl eines anderen Partners hätte möglicherweise einen jahrelangen Streit um den Wert des Stromnetzes zur Folge gehabt. „Ich freue mich, dass wir die Partnerschaft mit Dorsten in neuer Konstellation fortsetzen“, sagte RWE-Chef Arndt Neuhaus.