Lüdenscheid.

Es ist eine „Schule der zweiten Chance“, ermöglicht Menschen das Abitur fernab der regulären Schulkarriere. Seit mehr als 20 Jahren betreibt das Rahel-Varnhagen-Kolleg in Hagen eine Außenstelle in Lüdenscheid, führt Menschen als Abendgymnasium zum Abitur. Nun möchten die Verantwortlichen zusätzlich eine so genannte Kolleg-Klasse einrichten – und diese Pläne stellten sie am Dienstagabend dem Schulausschuss vor. Wie Dr. Bernhard Kühmel, Schulleiter in Hagen, und Gerd Küster, Außenstellenleiter in Lüdenscheid, erläuterten, sei der Unterschied der Kolleg-Studierenden zu den Abendgymnasiasten, dass letztere die Schulbank zusätzlich zu ihrem Beruf drücken, während sie sich in der Kollegklasse ausschließlich auf den Erwerb des Abiturs konzentrieren. „Zu uns kommen die Menschen freiwillig und mit einer hohen Motivation. Daher müssen wir uns immer nach unserer Zielgruppe richten“, verwies Dr. Kühmel auf die sich wandelnde Nachfrage. Und: „Wir bemerken eine stark schwankende Belegung beim Abendgymnasium, die sehr abhängig ist von der Konjunkturlage“, ergänzte Küster seine Ausführungen.

Dagegen wachse der Zulauf für den Kollegbereich stetig. „Weil viele Lüdenscheider schon jetzt die Kolleg-Klasse in Hagen besuchen, wäre es sinnvoll, so ein Angebot auch in Lüdenscheid anzubieten.“ Der Vorteil für die Bergstadt wäre eine Bestandssicherung des Angebots beim zweiten Bildungsweg, wobei so gut wie keine Kosten entstünden. „Unser einziger Wunsch ist es, dass wir die derzeitigen Räume im Zeppelin-Gymnasium eine Stunde eher und den Physik- oder Chemieraum nutzen dürfen“, so Gerd Küster.

Eine Bitte, gegen die die Schulausschuss-Mitglieder keine Einwände erhoben, da es auch keine Überschneidungen mit den Unterrichtszeiten des Zeppelin-Gymnasiums gebe.