Brüninghausen. Einige Stellen in Brüninghausen lassen durchaus die Erinnerung an das Unwetter von vor sechs Jahren aufkommen, als der Orkan Kyrill Schneisen der Verwüstung hinterließ. Windhosen haben Löcher in die Wälder rasiert, Bäume sind wie Streichhölzer umgeknickt.
Blockierte Straßen wie die Leifringhauser Straße, die Platehofstraße, der Weg nach Wigginghausen oder die Einbahnstraße zum evangelischen Friedhof sind zwar wieder befahrbar, aber drumherum sind die gravierenden Schäden und Einschläge noch deutlich zu sehen. In den Hanglagen von Brüninghausen sind zurzeit Waldarbeiter mit Motorsägen im Einsatz. Harvester ernten umgestürzte Bäume und verladen sie auf Transporter. Fast hätte es auch das Feuerwehrgerätehaus getroffen. Direkt dahinter liegen Bäume kreuz und quer ineinander verflochten am Hang. Am Tag des Unwetters vergangenen Donnerstag hatten die Einsatzkräfte zunächst Probleme, das Gerätehaus zu erreichen. 42 Einsätze listete Feuerwehrchef Martin Walter im Stadtgebiet und darüber hinaus auf.
Nachdem die Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes für Lüdenscheid von Rot auf Violett umgesprungen war und sich gegen 13 Uhr Weltuntergangsstimmung breit machte, wurde der Stadtalarm ausgelöst (wir berichteten). Zum Teil boten sich den Einsatzkräften chaotische Bilder, und das, obwohl, so Walter, das „Tief ,Manni’ lediglich ein 20-minütiges Sommergewitter war.“
Jürgen Eick, beim Forstamt Leiter der Abteilung Privat- und Körperschaftswald, sagt, die Baummengen, die jetzt geerntet werden müssten, beeinflussten nicht den Markt. „Es ist nur ein Zwanzigstel im Vergleich zu Kyrill.“ Für die Aufräumarbeiten sei es von Vorteil, dass die Waldbesitzer über den Zusammenschluss zur Forstbetriebsgemeinschaft eigene Waldarbeiter beschäftigen, die jetzt die Schäden abarbeiten: „Das ist ungewöhnlich.“