Wulfen. .

Die unterschiedlichen Arbeitsweisen auf den verschiedenen Kontinenten hat Axel Dahlberg intensiv kennengelernt. An seine Erfahrungen setzt auch seine Vorstellung einer guten Entwicklungshilfe an. Grundvoraussetzung für den 75-Jährigen: Die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Partnern in den Entwicklungsländern muss „zwar gewinnorientiert, aber gerecht zugehen – keine Ausbeutung“.

Große Leere nach dem Abzug

Im Bereich Bergbau sieht es Axel Dahlberg als großen Fehler an, dass die Unternehmen nur ihr Wirken auf den Bergbau selber richten. Jeder Bergbau, so der Wulfener, sei irgendwann einmal beendet. Nach dem Abzug der großen Firmen entstehe in den Entwicklungsländern eine große Leere. „Es gibt dann keine Arbeitsplätze mehr.“

Der Fehler sei, so der 75-Jährige, dass während der Bergbau-Phase nicht gleichzeitig andere Erwerbszweige vor Ort geschaffen würden. „Zunächst könnten das zum Beispiel Bergbau-Produkte sein, später könnten die gleichen Betriebe statt Maschinen für den Bergbau Maschinen für die Landwirtschaft herstellen. Produkte, die im Land gebraucht werden.“ Deutsche Top-Manager könnten während ihres Auslandsaufenthalts einheimische Kräfte auf der mittleren Führungsebene heranführen, die später selbst die Geschäfte übernehmen könnten.

Doch das alles geschehe kaum, kritisiert Axel Dahlberg. So bleibe es überwiegend bei symbolischen Hilfen für Aids-Waisen oder Schulen. „Nichts, was die grundlegende Situation der Menschen positiv verändert“, stellt der Wulfener nüchtern fest.