Schalksmühle.

Nach einer kurzweiligen zweistündigen Veranstaltung fielen die wichtigen Worte: „Ich werde Schalksmühle unterstützen“. Dies sagte Rainer Michaelis vom Schulministerium Nordrhein-Westfalen am Donnerstagabend im Pädagogischen Zentrum (PZ) Löh. Außerdem kamen Eltern sowie Vertreter von Vereinen, Musikschule und Wirtschaft zu Wort.

Trotz des demografischen Wandels soll ein wohnortnahes Schulangebot erhalten bleiben, dies betonte Rainer Michaelis vom Schulministerium Nordrhein-Westfalen. Daher will die Landesregierung bis zu 15 Primus-Schulen als Modellschulen im Land verwirklichen. Michaelis: „Obwohl es sich um eine Versuchsschule handelt, sind die Kinder keine Versuchskaninchen. An der Primus-Schule werden Abschlüsse erreicht, die deutschlandweit anerkannt sind.“ Dass sich Schalksmühle auf den Weg gemacht hätte, eine Primus-Schule zu gründen, sei sehr gut.

Schulplaner Joachim Körbitz stellt den zahlreichen Besuchern das Konzept und die Idee der Schule vor. Jahrgangsübergreifend sollen die Kinder in Schalksmühle von den Jahrgängen eins bis drei, vier bis sechs, sieben und acht sowie neun und zehn jeweils zusammen unterrichtet werden. Ziel der Primus-Schule sei es, methodische, fachliche, soziale und persönliche Kompetenzen zu fördern. Körbitz: „Wir gründen eine Schule für alle Kinder in Schalksmühle.“

Ein Vater sprach im Bezug darauf die Befürchtung aus, dass es in den „Lernbüros“ chaotisch zu gehen könnte und dadurch der Lernerfolg auf der Strecke bleibe. Bevor Körbitz antworten konnte, meldeten sich mehrere Eltern, die darauf antworten wollten.

Regina Büchmann sagte: „In Ascheberg habe ich den Unterricht in einer sechsten Klasse gesehen. Die Kinder haben eigenständig gelernt – dort war es leiser als in jeder Klasse, in der ich jemals vorher war.“

Zdenka Schwabbauer besuchte vor der Abendveranstaltung gemeinsam mit ihrem Sohn Max die Münsterlandschule Tilbeck, wo die Kinder auch in jahrgangsgemischten Gruppen lernen. „Von Chaos kann dort keine Rede sein. Es funktioniert. Die Kinder sind so offen und eigenständig. Der Besuch hat mich überzeugt – jeder der noch skeptisch ist, sollte sich die Zeit nehmen und an einem der Schulbesuche teilnehmen.“

Doch nicht nur die Eltern kamen zu Wort. Auch Vertreter von Sportvereinen, Unternehmen und der Musikschule sprachen über ihre Wünsche im Bezug auf die Primus-Schule. Dr. Monika Burzik von der Musikschule Volmetal lobte den bisherigen Prozess und betonte: „Ich hoffe, dass die kulturelle Bildung in der neuen Schule wertgeschätzt wird. Wir wollen nicht als blöde Blockflötentanten gesehen werden, sondern dazu beitragen, die Schüler aufs Leben vorzubereiten.“

Hans-Jürgen Wagner (TuS Stöcken-Dahlerbrück) und Ralf Windfuhr (Schalksmühler Turnverein) boten ebenso wie Burzik an, im Nachmittagsbereich aktiv zu werden und Angebote zu schaffen. Martin Eilbrecht, Ausbildungsleiter bei Lumberg, Stefan Klotz von den Wirtschaftsjunioren Lüdenscheid und Firmenchef Holger Spelsberg betonten, dass es nicht ums reine Wissen, sondern darum gehe, dass die Schulabsolventen, die in den Firmen arbeiten, sich selbst Wissen aneignen könnten. Durch zugucken und mitmachen. „Bei uns im Unternehmen gibt es keinen Frontalunterricht, das wäre also eine Umstellung“, sagte Martin Eilbrecht.