Altena.

Baden ist in der nahen Fuelbecke-Talsperre „grundsätzlich verboten. „Da darf nicht einmal ein Hund rein“, weist Marc Bunse, Chef der Stadtwerke, noch einmal ausdrücklich darauf hin – so wie auch zahlreiche Schilder rund um den kleinen Stausee.

Denn aus der Fuelbecke und der Springer-Quelle beziehen alle Altenaer Haushalte ihr Trinkwasser. „Und da gibt es strengste Vorgaben“, so Bunse weiter.

Doch wie ist das eigentlich mit der Lenne? Immer wieder sieht man schwimmende oder tobende Kinder im Wasser. Ist das erlaubt? Die gute Nachricht übermittelt Hendrik Klein, Sprecher des Märkischen Kreises für die Untere Wasserbehörde, die sich darüber in seinem Haus befindet. Grundsätzlich sei das Baden in der Lenne erlaubt. „Aber“, schränkt der Kreissprecher ein, „immer auf eigenes Risiko“. Heißt: Tritt ein Kind oder Erwachsener beispielsweise in eine Scherbe und verletzt sich, ist das persönliches Pech. Entlang des Flusses gibt es im Stadtgebiet keine ausdrücklich ausgewiesenen Badestellen – aber Zonen, wo auch kein Sprung ins kalte Nass erlaubt ist: Grundsätzlich vor und nach Wehranlagen und im Naturschutzgebiet rund um den Pragpaul.

Markus Rüdel, Pressesprecher beim Ruhrverband, in dessen Obhut alle Sauerland-Talsperren sind, weiß, wie oft es gerade Kinder zum und ins Wasser zieht. Allerdings warnt auch er: Das Wasser der Lenne in Altena erfülle nicht die europäischen Badegewässerrichtlinien, was Keimfreiheit und Sauberkeit angeht. Natürlich könne eine Stadt oder die Untere Wasserbehörde das Schwimmen und Planschen dulden, doch der Fachmann aus Essen nennt auch ein elektrisierendes Stichwort: Kolibakterien. Die könnten unter anderem zu schweren Durchfall führen. Zur Erinnerung: Allein in der Nähe gibt es einige Kläranlagen, die an die Lenne angeschlossen sind.

Dass Angler den Fluss als Paradies bezeichnen, steht dem nicht entgegen. Rüdel: „Fische kann jedermann unbedenklich verzehren“. Meist würden sie ja gekocht, gegrillt oder geräuchert.

Aktuell hat der Ruhrverband das Institut für Wasserforschung Mühlheim damit beauftragt, herauszufinden, was zu tun ist, damit möglichst viele heimische Flüsse wieder zu Badegewässern werden können. Die Studie nimmt deswegen einen Teilbereich der Ruhr in den Untersuchungs-Fokus. Die Lenne wird nicht begutachtet.