Haldern. . Die NRZ präsentiert das. 30. Haldern Pop. Letzte Details bekannt gegeben, letzte Bandnamen bestätigt.

30 Jahre danach, da darf man schon etwas ergraut sein. Und so sind die Macher des Haldern Pop Festivals und all die Menschen aus dem Dorf, die es am Laufen halten, zum 30. Jubiläum reich an Erfahrung. „Es war ein unterhaltsamer Weg durch die Dekaden. Dieses Jubiläum ist ein markanter Punkt in unserem Leben. Das Festival der Festivals“, umschreibt es Sprecher Wolfgang „Linne“ Linneweber.

Ebbot Lundberg kehrt zurück

Wer jetzt denkt, aus diesem Anlass geht’s vom 8. bis zum 10. August – präsentiert von der NRZ – höher, schneller, weiter, der hat auch nach 30 Jahren den Kern des Haldern Pops nicht verstanden. Es bleibt bei der gewohnten persönlichen Atmosphäre. Es bleibt bei dem aufmerksamen Publikum („Unser Kapital“, so Chef Stefan Reichmann). Es bleibt bei der Musik, die man entdecken muss – jeder für sich. „1000 andere Festivals bieten genau das, was wir nicht bieten“, unterstreicht Reichmann. Deshalb bleibe Haldern Pop sich treu.

Auf der finalen Pressekonferenz zu dem längst ausverkauften Festival warf Stefan Reichmann einen ganz eigenen Blick zurück. Gab Festivalvideokostproben von The Gutter Twins, von Bon Iver (183571 mal im Internet geklickt), Patrick Watson, Mumford & Sons. Spielt mit „One Day/Reckoning Song“ von Asaf Avidan im Wankelmut-Remix einen aktuellen Sommerhit vor, um dann an dessen ganz anderen Auftritt 2009 beim Festival zu erinnern. „Ich fand den super, hätte aber nie gedacht, dass er mit dem Wankelmut-Mix so explodiert.“ Ja, auch die erfahrenen Kenner lassen sich gerne überraschen. Und genau darum soll es auch dieses Jahr wieder gehen: Sich überraschen lassen.

Die Neuerungen kommen aus der Abteilung Experimente: Das Keusgen-Tonstudio hat Haldern Pop über die gesamte Festivalzeit gebucht. Hier sollen sich die Künstler und Bands auch mal spontan einfinden und einfach mal schauen, was sie zu Gehör bringen: „Wir versuchen die Künstler auch damit zu begeistern, dass andere Künstler da sind“, sagt Reichmann. Vielleicht gelingt es Haldern Pop mittelfristig, dass ambitionierte Musiker kommen, weil andere ambitionierte Musiker auch da sind.

Denis Jones, der auch am Freitag schon in der Pop Bar auftrat, wird auf dem Festival Töne sammeln. Diese sollen noch nachts im Studio zu musikalischen Video-Botschaften verarbeitet werden. André de Ridder, ein Dirigent aus Berlin, kommt mit dem Ensemble Stargase, um sich „hier und da einzuschalten“, so Reichmann. Was das bedeutet? Ein Überraschung.

Natürlich wurden die letzten Bandbestätigungen per Video verkündet. Der größte Name ist hierbei wohl Ebbot Lundberg, Sänger der inzwischen aufgelösten The Soundtrack Of Our Lives. Der Schwede kommt mit Trummor & Orgel. Außerdem: Orchestre Miniatur in the Park (D), Florian Ostertag (D), Asgeir Trausti (IS), Pascal Finkenauer (D), Ben Caplan (CAN), Allah-Las (USA) sowie These New Puritans (UK) – ausführlichere Porträts folgen.

Eine immer größere Herausforderung, schildert Stefan Reichmann, seien die Finanzen. „Es waren auch 30 Jahre Geld organisieren. Das war schon traumatisch.“ Alles werde teurer: „Manch eine Band hätten wir gerne gehabt, aber ihre Forderungen waren weit von unseren Vorstellungen entfernt.“ Bei der Sponsorensuche werde man sich in Zukunft verstärkt auf Firmen der Region konzentrieren.

An den Rahmenbedingungen wird nichts geändert. Konzerte auf der großen Bühne, im Spiegelzelt, in der Haldern Pop Bar sowie in der Kirche und auf der Biergartenbühne am Donnerstag.