Dorsten. . Für das dritte Hörspiel des 16-jährigen Fritz Schaefer „Schmutzige Wäsche . . . und ein Festival“ singt Ralf Ehlert den Bonustrack. Dorstener Prominente sprechen wieder mit – und natürlich die zehn Freunde von 12 bis 15.

Zumindest eine Fußnote im Handbuch des deutschsprachigen Entertainment dürfte sich Fritz Schaefer mit seinen 16 Jahren bereits gesichert haben: Er ist ganz bestimmt der erste Schlagertexter, der „Leidenschaft“ auf „Orangensaft“ reimt. Den hart hämmernden Party-Hit mit dem Titel „Meine Orchidee“ gab’s gestern im Treffpunkt Altstadt als Hörprobe aus der pressfrischen dritten CD der „Pommes-Soko“.

Nein, die Nr. 3 der Hörspiele mit dem würzigen Lokalkolorit ist nicht zum Disco-Sampler mutiert. Aber es ist beim dritten mysteriösen Fall der fünf Zwölf- bis 15-Jährigen – und der fünf Mädchen – das erste Mal, dass eine Schaefer’sche Eigenkomposition die rund 55 Minuten des bizarr-komischen Krimi-Geschehens krönt. Ralf Ehlert (alias „Michael Wendland“) der Sänger dieser Ketchup-heißen Nummer: „Ich hab’s einmal gelesen – und den Text sofort drauf gehabt.“ Das muss man wohl als höchstes Kompliment nehmen.

„Supergeil“ singt der Bürgermeister

Schließlich geht’s im neuen Abenteuer der Pommes-Ermittler um ein Schlagerfestival, das sich in Dorsten ankündigt. Und selbst Bürgermeister Lambert Lütkenhorst – zugleich der Erzähler auch der Folge „Schmutzige Wäsche . . . und ein Festival“ – singt sonor zum Donner-Bass aus der Dose nur dieses eine Wörtchen: „supergeil“.

Rund 24 Stunden, verteilt auf einige Wochenenden, investierten die zehn jugendlichen und zehn erwachsenen Sprecher in die Aufnahmen, erneut abgemischt von Dancefloor-Produzent Jaxon Bellina. Vollfettige Geschichten scheint Fritz Schaefer so zügig nachschieben zu können wie ein Schnellgastronom das Fast Food für die Fritteuse: „Kein Ende in Sicht“, versichert der 16-Jährige. „Mein Leben lang könnte ich so weiter machen.“ Fragt man seine Crew, könnte es wirklich noch viele weitere Folgen geben.

„Wir sind immer besser geworden“, meint Jannis Werwer alias Larry. Und von den giggelnden Mädchen – die in ihren Sprechrollen immerhin mit den Namen Biggi, Betsi, Britney und Beverly klarkommen müssen – ist nur diese Kritik zu hören: „Wir wollen für die Mädchen einen eigenen Namen“, wie „Beverly“ Caro Lecher sagt. Obwohl sie ja schon in Folge 2 gemeinsam den Fall geknackt haben.

Norbert Heisterkamp, der Profi-Mime – und als Gerd Gimmel der Herr über Mayo-Eimer und Wursthäcksler – ist jedenfalls hörbar stolz auf seine kalorienreiche Nebenrolle: „Der Gimmel geht mir schon in Fleisch und Blut über. Vielleicht werde ich hier noch Pommes-Opa.“ Aussteigen will er auf keinen Fall.

Auch Ralf Ehlert, im ersten Berufsleben wirklich Schlagersänger, gab ein großes Versprechen: „Mit meinen Kontakten in der Branche will ich versuchen, die CD unterzubringen.“ Das wären dann noch viel mehr Silberlinge als die 1000 der Erstauflage von „Schmutzige Wäsche“. Insgesamt fanden die Hörspiele mit dem Wurst-und-Gabel-Logo schon über 2000 Käufer. Paul McCartney verkauft ja seine jüngsten CDs bei „Starbuck’s“. Frage: Wann meldet sich ein anderer Mc bei Fritz Schaefer?

Das Hörspiel nennt Fritz Schaefer „ein intelligentes Medium, weil die Bilder im Kopf entstehen“. Ein cleverer Hörspaß ist auch sein drittes Werk allemal – und preiswert obendrein: für nur 6 €.

Erhältlich ist die CD in der Stadtinfo und in Buchhandlungen, „teilweise“, ergänzt Christian Joswig, Leiter des Treffpunkt Altstadt, „sogar in Pommesbuden“. Und von morgen an beim Altstadtfest.