Lünen. Auf den ersten Blick war er stets der freundliche Bankberater, doch hinter dem Rücken seiner Kunden soll sich der Lüner wie ein skrupelloser Egoist aufgeführt haben. Von heute an muss sich der 25-Jährige wegen Untreue in Millionenhöhe vor dem Dortmunder Landgericht verantworten.

Bis August 2010 war der junge Mann als Privatkundenbetreuer bei einem Kreditinstitut in Hamm angestellt. Doch die Verwaltung von Konten allein füllte ihn anscheinend nicht aus. Laut Anklage wollte der Lüner immer nur an das ganz große Geld. Seine privaten Spekulationsgeschäfte an der Börse brachten ihm allerdings offensichtlich nur stattliche Verluste ein.

Spekulationsgeschäfte

Um diese aufzufangen und weitermachen zu können, soll sich der Bankberater schließlich am Geld seiner Kunden vergriffen haben. Laut Anklage schuf er über Monate hinweg ein ausgeklügeltes System von Unter- und Nebenkonten, von denen er das Geld unbemerkt in seine eigene Tasche lenkte. Viele Monate lang ging alles gut.

Doch als die mutmaßlich kriminellen Machenschaften im August 2010 schließlich doch noch aufflogen, war bereits ein Schaden von rund 2,5 Millionen Euro entstanden.

Das Landgericht hat für den Prozess zunächst vier Verhandlungstage angesetzt. Möglicherweise soll das Urteil noch im Juni gesprochen werden. Wir berichten hier im Laufe des Tages vom Prozessauftakt.