Schalksmühle.
„Unser Sauerland“ war der Titel des Plattdeutschen Lesenachmittages der Grundschulen Löh und Wiblingwerde. Die Schüler der vierten Jahrgangsstufen der beiden Grundschulen trugen unter der Leitung von Karl Heinz Engels Geschichten, Lieder und Gedichte auf Plattdeutsch vor. Seit zehn Jahren finden Plattdeutsche Lesenachmittage statt.
In einer Eröffnungsrede bedankte sich Schulleiterin Dorothea Turck-Brudereck für das zahlreiche Erscheinen der Eltern und Verwandten und lobte die Lehrer, die noch Plattdeutsch unterrichten. Das das mittlerweile eine Seltenheit ist, zeigte sich bei ihrer Frage an das Publikum, wer denn noch Plattdeutsch verstehe und die nur wenige Anwesende bejaten. „Immer weniger Menschen können das regionale Plattdeutsch. Es ist sehr wichtig, dass es nicht ganz verloren geht“, so die Schulleiterin.
Ehemalige geben Texte zum besten
Neben dem einstündigen wöchentlichen Unterricht in der Schule üben die Schüler der Grundschulen Löh und Wiblingwerde mit Karl Heinz Engels und Ernst Schnepper. Für die diesjährige Veranstaltung, die gleichzeitig die zehnte Auflage des Projektes markierte, konnte Engels Schüler der vergangenen Jahrgänge zusammenrufen die ebenfalls plattdeutsche Texte zum besten gaben.
Der erste Vortrag, der durch das Musikorchester der Grundschule Löh unterstützt wurde, handelte von der „Vogelhochzeit“. Die danach folgenden Texte wurden von einem Schüler und einer Schülerin vorgetragen, jedes Mal mit einer vorherigen Übersetzung ins Hochdeutsche.
Anschließend folgten plattdeutsche Geschichten der Ehemaligen, die unter anderem vom „Markttreiben“, einem „Ausflug zur Versetalsperre“, einem „Hochzeitsbitter“, einem „Schweinetreiber“ und „Strangtabak“ erzählten.
Kaffee und Kuchen runden den Nachmittag ab
Zwischen den Vorträgen lasen Eltern und Lehrer auf Hochdeutsch Einleitungen zu den Texten vor. Unter den Ehemaligen waren auch Natalie Reeswinkel und Isabelle Rittinghaus. Die beiden Abiturientinnen besuchen seit ihrem Abschluss an der Grundschule Löh fast jeden Plattdeutschen Lesenachmittag, zu dem sie meistens auch selbst plattdeutsche Texte vortragen.
„Wir freuen uns, jedes Mal ein Teil hiervon sein zu können, und fühlen uns damit heimatverbunden. Unsere Großeltern sprachen auch Plattdeutsch. Das aufrechterhalten zu können, ist schon etwas Besonderes“, erklärten die beiden Abiturientinnen unisono.
Den Abschluss markierten weitere plattdeutsche Erzählungen der Grundschule Wiblingwerde sowie ein musikalischer Beitrag des Schulorchesters. Abgerundet wurde der Lesenachmittag durch reichlich Kaffee und Kuchen.