Dorsten / New York. .

„So happyyy.“ Bei so viel Freude – betont durch ganz viele Ausrufezeichen – kennt auch die Orthografie keine Konventionen mehr. Nadja Verena Marcin, die in Dorsten aufgewachsene Video-Künstlerin, lässt ihren Stolz aus jeder Zeile ihrer E-Mail sprechen. Mit guten Grund: Die Film- und Medienstiftung NRW fördert ihre neueste Kreation mit dem Titel „Triple F“ mit 15 000 € aus dem Budget für „Low Budget“-Projekte.

Nadja Marcins anspielungsreiches „Science Fiction“-Werk zählt zu den neun prämierten Kurzfilmen. Insgesamt gibt die Filmstiftung NRW laut ihrer aktuellen Pressemitteilung 462 000 Euro für 19 Projekte mit kleinem Budget. Und wie schon bei ihren früheren Kunst-Videos gilt auch für das neue Werk der gut vernetzten Künstlerin: Es sieht viel teurer aus. „Im Jahr Triple F kontrollieren die Herrscherinnen Wilda, Marla und Boa das Volk durch ihren Geist und lenken sie wie Puppenspieler“, so lautet das Ein-Satz-Resümee ihres neuen Videos.

Der Letzte der Mohikaner

Als Inspiration nennt Nadja Marcin einen kritisch-utopischen Sci-Fi-Film aus den 1970er Jahren: „Logan’s Run“ mit Michael York in der Hauptrolle erzählte von einem 23. Jahrhundert, in dem alle Menschen auf der übervölkerten Erde mit 30 sterben müssen. Der Held „Logan 5“ machte sich auf die Suche nach einem alten Menschen.

Der Dorstener Kunstverein hatte 2009 für Nadja Verena Marcin eine Einzel-Ausstellung im Alten Rathaus ausgerichtet: „Confessions of a Donkey“. Zuletzt war sie im Ruhrgebiet als Fotokünstlerin zu sehen: Die Kulturstiftung der Sparkasse Unna präsentierte im April Werke ihrer Stipendiatin. Der spektakuläre Blickfang dieser Schau, „Last of the Mohicans“, zeigt einen rot gefärbten Wasserfall. Auf einer Felsplatte inmitten dramatischer Natur die Gestalt der Künstlerin.