Schalksmühle.

Als am Dienstagabend die Regularien abgehandelt waren, formulierten die Verantwortlichen am Ende der Mitgliederversammlung des Schalksmühler Gemeindesportverbandes laut ihren Unmut. Die Botschaft: Der Verband fühlt sich vom Bürgermeister und der Verwaltung nicht gut informiert und gerade bei Kunstrasen-Thematik auch nicht genug mit in die Planungen einbezogen.

Ulrich Lauterjung, Vorsitzender des TuS Stöcken/Dahlerbrück, kritisierte die Kommunikationswege. Nach Wochen der Funkstille durfte der GSV-Vorsitzende Klaus-Peter Wiebusch nach einem Gespräch mit Bürgermeister Jörg Schönenberg den aktuellen Stand in der Kunstrasen-Frage berichten. „Es sind drei Planungsbüros beauftragt“, sagte Wiebusch, „eines aus Stuttgart für die Planung des Kunstrasen, eins für die Planung des Gebäudes und Bramey für die Planung der Entwässerung. Der Kunstrasen soll im Sommer 2014 fertig gestellt sein – rechtzeitig für eine Großveranstaltung des TuS Linscheid-Heedfeld. So weit die Aussagen von Jörg Schönenberg.“

Über diese Informationen gab es zumindest Erstaunen. „Es wäre doch gut zu wissen, was die Vereine wollen“, stellte der neue Geschäftsführer Hans-Jürgen Wagner mit Blick auf die Gestaltung der neuen Anlage fest und wünscht sich den GSV als Interessenvertreter mehr eingebunden. Ulrich Lauterjung warf die Frage auf, ob eine Folgenutzung bereits bekannt sei. Schließlich gehe es auch darum, ob man bisherige Trainingszeiten weiter behalten könne. Ein Gemeindevertreter ließ durchblicken, dass es am 11. Juni eine Veranstaltung geben soll, bei der das Architekturbüro Baumann aus Stuttgart seine Pläne im Schalksmühler Rathaus vorstellen soll.

Klaus-Peter Wiebusch und Hans-Jürgen Wagner prangerten außerdem an, dass der bereits im Herbst 2010 erstellte Sportstättenbedarfsplan vom Bürgermeister zwei Jahre lang unter Verschluss gehalten worden sei. Erst im Herbst 2012 war er der Politik vorgestellt worden. Möglicherweise, so Wiebusch und Wagner, weil die Ergebnisse nicht so opportun gewesen seien für die Verwaltung.

Der Gemeindesportverband will nun einen Antrag an die Gemeinde stellen, gerade bei den Entwicklungen in der Kunstrasen-Thematik laufend informiert zu werden.

Bürgermeister Jörg Schönenberg nahm gestern zu den Vorwürfen des Gemeindesportverbandes direkt Stellung. So erklärte er unter anderem, dass die Sportfördermittel trotz der Kürzung im Haushalt in kompletter Höhe fließen würden. Der Differenzbetrag soll durch Spenden aufgefangen werden. Die Kritik an der Informationspolitik in Sachen Kunstrasen verstand er nur zum Teil. Schönenberg: „Da wir uns aktuell noch in Vertragsverhandlungen wegen der Grundstücke befinden ist es schwierig, hier bereits alles öffentlich zu machen. Die Vergaben an die Planungsbüros sind offiziell im Bauausschuss bekannt gegeben worden.“ Generell wundert Schönenberg die Kritik aus dem Bereich des Sports: „Wir in Schalksmühle machen noch immer sehr viel für den Sport. Und wer mich kennt, weiß, dass ich immer ein Freund des Sports gewesen bin.“