Halver.

Die Schullandschaft befindet sich im Umbruch, doch gibt es an der Halveraner Kantstraße eine Konstante, auf die sich Eltern und Schüler verlassen können: Das ist zumindest der Wunsch von Schulleiter Paul Meurer und seinem Stellvertreter Franz Zibirre, die gestern gemeinsam mit den Oberstufenkoordinatoren Walter Hartel und Sven Meyhoefer die Werbetrommel für den Oberstufen-Info-Tag am kommenden Mittwoch (19 Uhr) rührten.

Dabei wissen sie bereits im Vorfeld, dass das Anne-Frank-Gymnasium ein regionaler Magnet für all diejenigen Schüler bleibt, die nach erfolgreicher Realschullaufbahn das Abitur machen wollen: Für die Oberstufe liegen dem Gymnasium etwa 60 Anmeldungen zum Schuljahr 2013/14 vor.

Besonders bemerkenswert dabei: Der größte Teil der Schüler, insgesamt 25, kommt aus Breckerfeld. Und damit von einer Realschule, die eigentlich Kooperationen mit anderen Gymnasien pflegt, nämlich dem Hildegardis-Gymnasium in Hagen und dem Reichenbach-Gymnasium in Ennepetal.

Ein Trend, der dem Schulleiter auch mit Blick auf eine mögliche Primusschule in Schalksmühle Mut macht. Auch von solch einer Einrichtung erwartet er manch einen Schüler, der ebenfalls schon nach der vierten Klasse den Schritt aufs AFG macht. „Letztlich kann man den Eltern- und Schülerwillen nicht mit politischen Repressalien belegen“, macht Meurer seinen pädagogischen Standpunkt deutlich und betont: „Am Ende entscheiden sie darüber, welche Schule besucht wird.“

Dass sich darüber hinaus an dem Zulauf aus den Realschulen trotz mittlerweile etablierter „Grundständigkeit“ – also einem Angebot ab Klasse 5 – nichts geändert hat, begründen Walter Hartel und Franz Zibirre mit der Tradition des einstigen Aufbaugymnasiums, die bis heute nachwirke.

„Das ist gewachsen, und davon profitieren wir heute noch“, betont Hartel. Und der Oberstufenkoordinator weiß auch um die besondere Leistungsfähigkeit der Realschüler in der gymnasialen Oberstufe. „In der Regel haben die Schüler eine super Arbeitshaltung“, sagt Hartel. Unterstützt werden sie durch jeweils eine Zusatzstunde in den Kernfächern Deutsch, Mathematik und Englisch, um von Beginn an kein Leistungsgefälle zu den „Ur-Gymnasiasten“ entstehen zu lassen.

An der Durchlässigkeit des Schulsystems soll sich für den Schulleiter des Anne-Frank-Gymnasiums auch durch andere Schulformen nichts ändern: „Es bleibt bei der Schulwahlfreiheit“, betont Meurer. Dass das AFG darüber hinaus mit der geplanten Sekundarschule in Halver kooperieren werde, verstehe sich allein aufgrund der Nähe von selbst – wenngleich die Zusammenarbeit mit den anderen weiterführenden Schulen bereits zum jetzigen Zeitpunkt funktioniere.

Öffnung für alle Schüler – daran soll sich am AFG nichts ändern. Egal, von welcher Schule und aus welcher Gemeinde die Mädchen und Jungen kommen. Denn eines betonte Paul Meurer gestern – wohl mit Blick gen Schalksmühle – ebenfalls: „Es gibt auch Schulen, an denen man leistungsbezogen und angstfrei zugleich arbeiten kann.“ Das Halveraner Gymnasium gehöre dazu.