Altena. Dennoch überdurchschnittlich in den Miesen. Die pro Kopf-Verschuldung betrug Ende 2012 3731,79 Euro, der NRW-Durchschnitt lag bei 2600 Euro.
Die Verschuldung der Kommunen in NRW ist nach einer Erhebung des Statistischen Landesamtes zwischen 2011 und 2012 um knapp vier Prozent auf 46,4 Milliarden Euro gestiegen. In Altena war in dieser Zeitspanne eine gegenläufige Entwicklung zu beobachten: Hier sank die Gesamtverschuldung um gut zwei Prozent auf 66,86 Mio. Euro.
Das ist allerdings alles andere als ein Grund zum Jubeln. Die Statistik zeigt nämlich auch, dass Altena nach wie vor überdurchschnittlich stark in den Miesen steckt. Die pro Kopf-Verschuldung betrug Ende 2012 in der Burgstadt 3731,79 Euro. Der NRW-Durchschnittswert lag bei 2600 Euro.
Besonders bedenklich ist, dass mehr als die Hälfte der Verbindlichkeiten der NRW-Kommunen so genannte Kassenkredite sind. So bezeichnet man in der kommunalen Finanzwirtschaft Schulden, die zur Deckung laufender Ausgaben wie zum Beispiel der Personalkosten aufgenommen werden müssen. Ihnen stehen Investitionskredite gegenüber, für die es einen realen und bleibenden Gegenwert gibt.
Knapp 40 Mio. Euro kurzfristige Verbindlichkeiten
39,6 Mio. Euro dieser kurzfristigen Verbindlichkeiten hatte die Stadt Altena Ende 2012. Das entspricht 2213,75 Euro pro Einwohner und ist mit weitem Abstand der höchste Wert im ganzen Kreis. Auf dem zweiten Rang rangierte mit knapp 1356 Euro die Stadt Werdohl. Schalksmühle und Plettenberg kamen ganz ohne Kassenkredite aus, Lüdenscheid stand mit einem Wert um 229 Euro ebenfalls gut da.
Dass alles noch viel schlimmer kommen kann als in Altena, zeigt ein Blick in die weitere Nachbarschaft: Für die Stadt Hagen errechnet das Statistische Landesamt eine pro Kopf-Verschuldung von knapp 6485 Euro, die Höhe der Kassenkredite lag in der 188000 Einwohner-Stadt Ende 2012 bei über einer Milliarde Euro.