Dorsten. .
Auf die Hunde, fertig, los! In Dorsten werden die Hunde gezählt. Seit Dienstag sind im Stadtgebiet 13 Mitarbeiter der Aachener Servicefirma Adler GmbH unterwegs. Per Hausbesuch will die Stadt die Hundehalter aufspüren, die für ihre Vierbeiner bislang keine Steuern zahlen. Bis zum 13. Juli werden die Adler-Mitarbeiter an jeder Haustür klingeln.
5377 Hunde sind in Dorsten gemeldet (Stand: 24. April). Die letzte Zählung wurde vor rund zehn Jahren durchgeführt. Erstaunlich: Gleich nach den ersten Pressemitteilungen der erneuten Hunde-Bestandsaufnahme wurden bei der Stadt Dorsten über 200 Hunde nachgemeldet. „Bei uns gehen derzeit täglich zwischen 20 und 30 Anmeldungen ein“, berichtet Thomas Heiming vom Amt für kommunale Finanzen.
Schon zahlreiche Kommunen in NRW haben auf die Hundezähler-Dienste des Aachener Unternehmens zurückgegriffen. Die Mitarbeiter der Firma Adler sind in Besitz einer Legitimation der Stadt Dorsten und können sich entsprechend ausweisen.
Kein Zutritt zur Wohnung
Die Stadt Dorsten weist ausdrücklich darauf hin, dass die Adler-Mitarbeiter nicht berechtigt sind, Wohnungen zu betreten. Sie werden anklingeln und fragen: „Halten Sie Hunde?“ Wer nein sagt, ist raus aus der Nummer. Auffälligkeiten werden der Stadt selbstverständlich mitgeteilt. Wer ja sagt, wird gebeten, seine angemeldeten Hunde zu benennen. Die Daten werden im Rathaus abgeglichen. Wer zugibt, seinen Hund nicht angemeldet zu haben, wird registriert. Es wird die Möglichkeit eingeräumt, die Anmeldung zeitnah nachzuholen.
Bußgelder drohen erst dann, wenn ein Halter seine Steuerpflicht dennoch nicht nachkommen will. Es gilt: Die Zählung soll mit Augenmaß angegangen werden. „Der Tenor ist, Hundehalter im Sinne der Steuergerechtigkeit nachzuerfassen“, erklärt Thomas Heiming.
Erfahrungswerte aus anderen Städten haben gezeigt, dass eine Hundebestandsaufnahme dieser Art zwischen 10 und 15 Prozent Neuanmeldungen bringt. In Dorsten kalkuliert man mit circa 500 Neuanmeldungen.
Laut Stadtsprecherin Lisa Bauckhorn besteht für die Stadt Dorsten kein finanzielles Risiko. Die Kosten für die beauftragte Firma und den erhöhten Verwaltungsaufwand seien mindestens so hoch wie die Summe, die durch die Hundezählung in die Kasse kommt. Dauerhaft würde die Stadt von der Zählung profitieren.