Unna. Im Metall-Tarifkonflikt rollt eine Warnstreik-Welle über Nordrhein-Westfalen. Am Montag wurden 50 Betriebe bestreikt - am Dienstag sollen es 200 sein. Die Arbeitgeber kritisieren die Aktionen scharf. Die IG Metall fordert 5,5 Prozent mehr Geld.

Die IG Metall setzt im Tarifkonflikt in der Metall- und Elektroindustrie weiter auf Konfrontation: Am Dienstag soll es in Nordrhein-Westfalen in rund 200 Betrieben Warnstreiks geben. Am Montag legten mehr als 6000 Arbeitnehmer aus fast 50 Betrieben die Arbeit zeitweise nieder. Auch in anderen Bundesländern kam es zu Warnstreiks.

Der Arbeitgeberverband Metall NRW kritisierte die Ausstände scharf. "Das ist eine überzogene Reaktion auf ein faires Angebot", sagte Sprecher Hubertus Engemann. Die Warnstreiks gefährdeten die Lieferverlässlichkeit der Unternehmen und beeinträchtigten so internationale Geschäfte. Die Gewerkschaft fordert für die rund 700.000 Beschäftigten in NRW 5,5 Prozent mehr Geld mit einer Vertragslaufzeit von 12 Monaten. Die Arbeitgeber haben nach zwei Nullmonaten 2,3 Prozent mehr bei 13 Monaten Laufzeit geboten.

Der IG Metall-Bevollmächtigte in Unna, Michael Lux, verlangte ein besseres Angebot von den Arbeitgebern. Die Warnstreiks seien eine letzte Ermahnung, sagte er bei einer Kundgebung in Unna. Allein dort ließen 2500 Beschäftigte die Arbeit liegen.

Am Dienstag werden die Schwerpunkte der bundesweiten Aktionen auf Bayern und NRW liegen. Gleichzeitig gehen die Metaller in Baden-Württemberg in die dritte Verhandlungsrunde. In NRW wird wieder am 13. Mai verhandelt. (dpa)