Altena.
Montag ist es in der Elsa-Brandström-Straße wieder passiert: Eine Pkw-Fahrerin stieß beim Ausparken gegen ein anderes geparktes Auto und fuhr einfach weg. 80 Euro Schaden notierte die Polizei in ihrem Bericht. Die Unfallverursacherin konnte dank einer aufmerksamen Zeugin ermittelt werden. Jetzt beschäftigt sich der Justizapparat mit ihr.
Ehrlichkeit wäre in diesem Falle einfacher und günstiger, weiß Polizeihauptkommissar Jörg Bielefeld. Insbesondere Bagatellunfälle sind in einem kleinen Einzugsgebiet wie Altena und Nachrodt-Wiblingwerde rasch aufgenommen. Der von der Polizei erstellte Unfallbericht dient in erster Linie der Versicherung. Zudem stellen die Beamten sicher, dass die persönlichen Daten des Verursachers und des Geschädigten ausgetauscht werden. Maximal 35 Euro Verwarngeld werden für den Verursacher vor Ort fällig. Sind die bezahlt, haben die Beteiligten ab diesem Zeitpunkt mit den Behörden schon nichts mehr zu tun. Anders sieht es aus, wenn wie im Fall des oben genannten Unfalls eine Anzeige geschrieben werden muss. Das Verkehrskommissariat in Plettenberg kümmert sich im Weiteren darum. „Die Kollegen müssen immer gleichsam sorgfältig arbeiten. Egal, ob es um einen abgefahrenen Außenspiegel geht oder einen Toten“, erklärt Bielefeld.
Nahezu täglich hören die Beamten Ausreden
Nachdem Zeugen gesucht und gegebenenfalls Lackspuren untersucht wurden, geht die Angelegenheit an die Staatsanwaltschaft weiter. „Auch wenn die entscheidet, dass die Sache wegen Geringfügigkeit eingestellt wird, entstehen weitere Kosten, die der Flüchtige zu tragen hat“, erklärt der Hagener Staatsanwalt Dr. Gerhard Pauli.
Ob eine Angelegenheit vor Gericht landet, entscheidet unter anderem, wie oft man schon strafrechtlich in Erscheinung getreten ist.
Nahezu täglich hören die Altenaer Beamten die gleiche Ausrede: „Ich habe das nicht bemerkt.“ „Zählt nicht“, erläutert Jörg Bielefeld. Simulierte Testunfälle haben gezeigt: „Irgendetwas bemerkt man immer.“
Sich um einen Unfall zu kümmern spart Ärger und Aufwand. Der Altenaer Beamte Jörg Bielefeld weiß: „Bagatellunfälle passieren dem erfahrensten Kraftfahrer. Das ist nichts Schlimmes und auch keine Schande.“ Also immer: Die Polizei rufen und warten.