Lüdenscheid.

Regen, Wind und Temperaturen von kaum fünf Grad – für eine Veranstaltung unter freiem Himmel ist das normalhin die Höchststrafe. Das bekamen jetzt auch die Organisatoren des Behinderten-Aktionstages in der City zu spüren. Konkrete Konsequenz der Wetterkapriolen: In der kleinen Zeltstadt auf dem Sternplatz herrschte klar weniger Betrieb als bei den Aktionstagen in den Vorjahren.

Dennoch warben Initiatoren und Teilnehmer mit Courage und Kreativität für ihr Anliegen. Dabei ging es vor allem wieder um die Förderung der Inklusion. Soll heißen: um eine vollständige Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben. Behinderte sollen also ganz selbstverständlich etwa Regel-Kindergärten und Regel-Schulen besuchen und auch in der Arbeitswelt volle Gleichberechtigung genießen. Damit geht die Idee der Inklusion deutlich weiter als der Prozess der Integration.

Hintergrund ist dabei die UN-Behindertenrechtskonvention, die auf volle Gleichstellung behinderter Menschen abzielt. Sonderwelten sollen in Zukunft die absolute Ausnahme sein.

"Es kann jeden treffen."

Die Initiative auf dem Sternplatz fand wieder im Zuge einer bundesweiten Aktion statt. Das Motto diesmal: „Ich bin entscheidend für ein selbstbestimmtes Leben.“ Vor Ort hatten die Interessenvertretung für Menschen mit Behinderungen und der ehrenamtliche Behinderten-Beauftragte Klaus-Martin Pandikow zu der Veranstaltung eingeladen. Als Moderator trat der Lüdenscheider Entertainer Thomas Gnatowski in Erscheinung, zur Begrüßung sprach Bürgermeister Dieter Dzewas.

An mehreren Ständen informierten Vereine und Verbände über ihre Arbeit. So etwa die Lebenshilfe, das Rote Kreuz, der Sozialverband Deutschland und der Interessenverband für Unfallverletzte. Kommentar von Moderator Gnatowski: „Eine Behinderung hat man schnell. Es kann jeden treffen.“