Herscheid.

Zwei kapitale Schaufler wurden verendet gefunden, einen "erntete" Jäger Kai Hömberg. Gut ein halbes Dutzend nachrangiger Damhirsche strangulierten sich in den berüchtigten Pferdelitzen. Wiederholte Appelle an die Eigentümer, diese nach Ende der Weidezeit möglichst zu entfernen, bleiben offenbar wirkungslos.

Mit insgesamt 68 gestreckten Stücken wurde der Bejagunsplan des vergangenen Jagdjahres leicht übererfüllt; der neue ist auf 77 ausgerichtet. Die Jagdstrecke, erzielt in den drei Blockgebieten und darüber hinaus in den Revieren Grimminghausen (16 Stücke) und Plettenberg (42 Stücke), führte zu regen Diskussionen bei der Jahreshauptversammlung des Damwildringes Herscheider Mühle.

Herbe Kritik an "eigenständigen Festlegungen"

Aufzeichnungen und Notizen zum Ergebnis machte Franz Frielingsdorf von der Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung. In seinem Bericht ging der Vorsitzende, Ulf Schneider, auf Details ein. Während die vom Nicht-Mitglied Robert Lützenkirchen im Revier Plettenberg fünf durchgeführte Bejagung samt Planung allgemeine Akzeptanz findet, übten etliche Waidleute unter den rund 30 Versammelten herbe Kritik an den vom Revierinhaber in Grimminghausen praktizierten "eigenständigen Festlegungen".

Dieses Agieren stünde einem Mitglied der Hegegemeinschaft nicht zu; es sei sogar ein Verstoß gegen die Satzung. Obwohl in einem solchen Fall auf Antrag und mittels Versammlungsbeschluss ein Austritt erzwungen werden könne, gab es besonnene Stimmen, die zunächst von drastischen Maßnahmen abrieten: Es gehe auch um den Zusammenhalt in der Hegegemeinschaft.

Regularien wurden einvernehmlich abgehandelt

Kreisjagdberater Bernd J. Schmitt und Manfred Seibel von der Unteren Jagdbehörde MK stellten hierzu klar, dass man sich "bei den Genehmigungen an den realen Gegebenheiten orientieren" werde. Die jährlich durchgeführte Zählung auf Sicht zur Erfassung des Damwildbestandes relativiere stets zuvor geäußerte Annahmen zu dessen Höhe, informierte der Vorsitzende. Das fände bei der Aufstellung des jährlichen Bejagungsplanes Berücksichtigung.

"Leitgedanke ist die auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Nutzung eines gesunden Wildbestandes", betonte er. Die Regularien wurden zügig und einvernehmlich abgehandelt. Damit endete die Tätigkeit des amtierenden Vorstandes.

Ein dickes Lob von Bernd J. Schmitt "für die geleistete ehrenamtliche Arbeit, wo es immer schwieriger wird, dafür Leute zu finden, die das machen", quittierte die Versammlung mit lautem Applaus. (as)