Raesfeld. .

„Irgendwie sind wir noch gar nicht wieder richtig hier“, sagt Christiane Nedog. Noch immer stehen sie, ihr Mann Thomas, Sohn Luka und Tochter Natalie unter den Eindrücken der letzten drei Wochen.

Die hatten die Raesfelder auf Curacao verbracht - dank zahlreicher Spenden war eine Delfintherapie für den zehnjährigen Luka damit möglich geworden.

Insel in der Karibik

Curacao ist eine rund 444 km² große Insel in der Karibik. Seit dem 10. Oktober 2010 bildet sie einen autonomen Landesteil im Königreich der Niederlande, zuvor war sie die größte Insel der ehemaligen Niederländischen Antillen. Curaçao zählt zu den ABC-Inseln (Aruba, Bonaire, Curaçao), die geografisch zu Südamerika gehören.

Rückblick: Im Januar 2010 war Luka in einen Teich in der Nähe des Nedogschen Hauses gefallen und dort fast ertrunken. Seitdem ist der Junge behindert, seitdem kämpft die Familie darum, Luka Schritt für Schritt wieder ein Stückchen mehr Selbstständigkeit zu ermöglichen.

Die Delfintherapie ist ein erster Meilenstein. Innerhalb von knapp drei Monaten war im vergangenen Jahr dank zahlreicher großzügiger Spenden der finanzielle Grundstock gelegt worden. „Dass es so schnell ging, davon hätte ich nicht zu träumen gewagt“, sagt Christiane Nedog rückblickend.

Am 26. März stiegen die vier in den Flieger - mit viel Hoffnung im Gepäck. Einiges davon hat sich erfüllt.

„Luka hat etliche Fortschritte gemacht“, freut sich seine Mutter. Begleitet von einer Deutsch sprechenden Therapeutin mit Namen Mandy wurde der Junge zunächst wieder ans Wasser gewöhnt. Im Einklang mit den Meeressäugern war die Angst dann schnell überwunden.

„Luka hat dabei den Mundschluss wieder gelernt, hat auch viel besser gegessen“, freut sich Christiane Nedog. „Es lag auch sicherlich viel an der Entspannung, die die gesamte Familie dort genießen konnte.“

Das Ehepaar fand mal wieder Zeit für sich. Und auch Tochter Natalie wurde ins Programm komplett mit einbezogen. „Die Geschwister werden ja zu so genannten Schattenkindern. Auch unsere Natalie“, hat die 38-jährige Mutter erkennen müssen. „Die Geschwister müssen immer Rücksicht auf die behinderten Familienmitglieder nehmen. Das ist für sie nicht gerade einfach.“

Während Luka mit seiner Trainerin therapeutsch arbeitete, konnte Natalie die Delfine füttern, sich mit anderen Tieren beschäftigen und genau wie ihre Eltern einfach mal abschalten, entspannen, durchatmen und erst recht neue Kraft schöpfen.