Essen/Witten. Jürgen Bancherus ist Kinderbuchautor aus Witten. Sein Buch „Der Wald der Abenteuer“ geht in diesem mit Hilfe der Stiftung Lesen an Schulkinder der vierten und fünften Klassen. Ein Gespräch über Jungen, Mädchen und E-Books.

„Ich schenk dir eine Geschichte“, verspricht das Motto zum Welttag des Buches: Mit Hilfe der Stiftung Lesen überreichen örtliche Buchhandlungen jedes Jahr ein Buch an Schulkinder der vierten und fünften Klassen. Die diesjährige Geschichte „Der Wald der Abenteuer“ schrieb Jürgen Banscherus (64), Kinderbuch-Autor aus Witten. Britta Heidemann sprach mit ihm.

Über 32 000 Schulklassen haben Ihr Welttags-Buch bestellt, über eine Millionen Exemplare wurden gedruckt – hatten Sie je eine so hohe Auflage?

Jürgen Banscherus: Schon, mit meinen Kwiatkowski -Krimis, das sind aber auch 22 Bände (lacht)– mit einem einzelnen Buch noch nie, nein.

Worum geht es im „Wald der Abenteuer“?

Banscherus: Eine Klasse geht auf Klassenfahrt, Höhepunkt ist eine Nachtwanderung im Wald. Der Wetterdienst hat eine ruhige, sternenklare Nacht vorausgesagt – stattdessen aber gibt es einen Wolkenbruch mit Blitz und Donner. Zwei Kinder, Hannes und Greta, gehen während des Gewitters verloren…

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Sie sind viel auf Lese-Tour: Stimmt es, dass Kinder und Jugendliche immer weniger lesen?

Banscherus: Wenn die Pubertät einsetzt, wird es schwierig, speziell bei den Jungs. Viele ersetzen das Buch vollständig durch die neuen Medien. Mädchen spielen schon eher auf allen Klavieren: also lesen, chatten, im Internet surfen.

Was kann man tun, um Jungen dauerhaft fürs Lesen zu begeistern?

Banscherus: Ganz früh anfangen! Dabei ist es in meinen Augen am wichtigsten, dass die Väter ihren Söhnen vorlesen. Nicht nur die älteren Jungs denken häufig: Lesen ist Mädchensache. Wenn aber die Söhne merken, dass die Väter ein Buch auch toll finden und sich auf den nächsten Vorlese-Abend freuen, dann sieht die Sache vielleicht anders aus.

Finden Sie es schlimm, wenn Kinder E-Books lesen?

Banscherus: Nein. Besser, sie lesen E-Books, als wenn sie gar nicht lesen. Gleiches gilt für Hörbücher. Wenn man eine Geschichte hört, wird die Fantasie ebenfalls beflügelt. Jedenfalls deutlich stärker als beim Fernsehen.