Dhaka. Der bisherige Parlamentssprecher Abdul Hamid ist neuer Präsident des südasiatischen Staats Bangladesch. Der 69-Jährige stand als einziger Kandidat zur Wahl. Hamids Vorgänger war im März verstorben.
Abdul Hamid ist neuer Präsident von Bangladesch. Die Wahlkommission ernannte den 69 Jahre alten Politikveteranen am Montag in Dhaka vorzeitig, da es keinen anderen Bewerber um das höchste Staatsamt gab, das vor allem mit repräsentativen Aufgaben verbunden ist.
Eigentlich hätten die etwa 350 Mitglieder des Parlaments den neuen Präsidenten am kommenden Montag wählen sollen. Der vorherige Präsident Zillur Rahman war im März im Alter von 84 Jahren gestorben.
Die regierende Awami League, die mehr als drei Viertel der Sitze im Parlament hält, hatte den derzeitigen Parlamentssprecher Hamid am Sonntag zu ihrem Kandidaten erklärt. Die Opposition boykottiert seit März vergangenen Jahres die Parlamentssitzungen, weil sie sich ungerecht behandelt fühlt.
BangladeschHunderttausende protestierten für Todesstrafe für Kriegsverbrecher
Hamid sei auch für die nächsten fünf Jahre gewählt worden, weil mit ihm die Hoffnung auf eine Überwindung der wachsenden politischen Krise verbunden ist, berichtete "The Daily Star" aus Bangladsch in seiner Online-Ausgabe. In den vergangenen Monaten demonstrierten Hunderttausende im Land, um die Todesstrafe für die Kriegsverbrecher im Unabhängigkeitskrieg von 1971 zu fordern. Auf der anderen Seite tragen Islamisten Gewalt auf die Straße, um gegen die von der Regierung unterstützten Kriegsverbrechertribunale zu protestieren. Dabei starben seit Ende Januar mehr als 100 Menschen. (dpa)