Schalksmühle.

Der Bau des im Rahmen der Regionale 2013 gewünschten Volmetalradwegs könnte der Gemeinde Schalksmühle keinen Cent kosten. Das erklärte Hans-Joachim Hamerla vom Düsseldorfer Planungsbüro ASS bei der Sitzung des Bau- und Planungsausschusses am Dienstagabend: „Es besteht die Chance, dass die Kosten zu 100 Prozent übernommen werden.“

Der Volmetalradweg soll auf einer Gesamtlänge von 22,87 Kilometern von Meinerzhagen nach Schalksmühle verlaufen. Dabei sei mit Gesamtkosten von etwa 6,4 Millionen Euro zu rechnen. An vielen Stellen müssten Straßen verlegt werden, erklärte Hamerla einen Teil der Summe.

Es gebe jedoch die Möglichkeit, dass der Bund die Kosten für den Bau übernimmt. Dafür müssten allerdings erst noch Rahmenbedingungen geschaffen werden. So sei eine Verwaltungsvereinbarung zwischen den Beteiligten eine zwingende Voraussetzung.

Noch keine Zusage für Kostenübernahme

In dieser Vereinbarung müsse festgehalten sein, dass Schalksmühle nach der Fertigstellung des Radweges für dessen Unterhaltskosten aufkommt. Darüber hinaus stelle der Bund die Anforderung, dass es sich bei dem Weg um einen dauerhaft angelegten – also mindestens für 30 Jahre – handeln muss.

Zudem muss das Anlegen des Weges auch gut realisierbar sein. Das sei laut Hamerla bislang zwischen Schalksmühle und Brügge ein Problem gewesen, da ein Verlauf entlang der B 54 einen zu großen finanziellen Aufwand bedeuten würde. Nun gebe es dafür jedoch eine Lösung. Denn: Parallel zur Volmetalbahn verlaufe ein stillgelegtes Gleis, das sich gut für einen Trassenradweg eigne. Das gelte auch für einen, auf der Strecke des genutzten Gleises liegenden Tunnels. Ein Radweg, der in einem Tunnel direkt neben der Bahn verläuft sei unzulässig. An besagter Stelle gebe es jedoch eine zweite Röhre, die zum stillgelegten Gleis gehöre. Durch diesen könne der Radweg gut geleitet werden.

Aktuell gebe es noch keine Zusage für eine Kostenübernahme. Das sei laut Hamerla aber auch noch nicht möglich, da erst noch Gespräche mit den Grundstückseigentümern der betroffenen Flächen, zu denen auch die Bahn gehört, geführt werden müssten. Zudem müsse die Gemeinde die vertraglichen Bedingungen erfüllen.

Gute Übernachtungsmöglichkeiten schaffen

Aber: „Wir sind auf einem guten Weg“, gibt sich Hamerla optimistisch. Habe sich die Bahnflächen Unterhaltungsgesellschaft, die sich speziell mit Radwegen auf Bahngeländen beschäftigt, auch schon stark für einen Trassenradweg im Münsterland eingesetzt.

Demnächst soll es einen Termin mit Straßen NRW geben, bei dem jeder Meter des Radweges genau unter die Lupe genommen werden soll, um die Behörde von der Nützlichkeit des Volmetalradweges zu überzeugen und dazu zu bringen, sich finanziell zu beteiligen.

Jutta Gruss-Rinck vom Planungsbüro ASS hofft sehr, dass der Radweg zustande kommt. „Es steckt soviel Potenzial hier in dieser Region.“ In ihren Augen werde das jedoch zu wenig genutzt. Mit dem Radweg und der Volmetalbahn sei es für Menschen aus dem Ruhrgebiet ein Leichtes, nach Schalksmühle zu gelangen. Allerdings müsste dafür in der Gemeinde noch viel passieren. Unter anderem müssten gute Übernachtungsmöglichkeiten geschaffen werden.

Solange es noch keine Zusage für die Kostenübernahme gebe, spielen laut Hamerla auch die für die Planung kalkulierten 230.000 Euro keine Rolle. „Ohne Vertrag keine Kosten“, so Hamerla.