Herscheid.

Unser Bericht über den Schwarzstorch, der nahe Waldmin gesehen worden ist, hat viele Leser aufmerksam gemacht.

Gestern meldeten sich zahlreiche Naturfreunde in der Zeitungshaus-Redaktion, die genauere Details zu dem Vogel beisteuern konnten.

Mario Federici erinnerte sich daran, vor zwei Jahren einen Schwarzstorch im Bereich der Tennisanlagen in Wiesental gesehen zu haben. Dieses Exemplar habe einen feuerroten Schnabel und rote Beine gehabt; dies sei ein Zeichen dafür gewesen, dass das Tier auf Partnersuche war.

In einem waren sich die Beobachter einig: Schwarzstörche sieht man nur selten. Denn die Tiere sind sehr scheu und brauchen vor allem Ruhe. Häufig begeben sie sich in Gewässernähe auf Nahrungssuche. So hat Anita Schildwächter beispielsweise im Herbst ein Tier im Bereich Herscheider Mühle gesehen.

Helga Küll hat Ende Februar, als die ersten Zugvögel aus ihren Winterrevieren zurückkamen, einen Schwarzstorch nahe Jägerhof entdeckt. Und Monika Menzel sah an Ostermontag einen solchen Vogel, als er über Lüdenscheid-Wehberg in Richtung Südosten flog. So schön diese Tiere auch sein mögen: Man sollte ihnen auf keinen Fall nachstellen. "Sie sind sehr empfindlich gegen Störungen", berichtet der erfahrene Jäger Siegward Balz.

Ähnliches berichtet Lothar Schütz, Mitglied des Hegerings Herscheid; er schreibt: "Da der Schwarzstorch im Bereich seines Horstes sehr scheu ist und ihn bei Störungen oftmals verlässt, sollten die Brutplätze von Menschen unbedingt gemieden werden. Die beste Möglichkeit, ihn zu schützen, ist, ihn nicht zu stören. Wer ihn auf Wiesen stehen sieht, sollte ihn aus der Ferne beobachten und sich daran erfreuen, dass ein so außergewöhnlicher Vogel bei uns wieder heimisch wird." Mitte des vergangenen Jahrhunderts sei der Schwarzstorch vom Aussterben bedroht gewesen. Seitdem nimmt seine Art aber wieder zu. "Auch im heimischen Raum lässt sich der Schwarzstorch seit Jahren wieder häufiger sehen, und zwar dann, wenn er auf feuchten Wiesen der Nahrungssuche nachgeht. Ich selbst habe ihn auf Wiesen im Ebbetal, am Wiebruch, bei Danklin und bei Elsen beobachtet", weiß Schütz.

Jürgen Sonnemeyer gibt allen Naturfreunden einen Tipp, wie man den Schwarzstorch beobachten kann, ohne ihn zu stören - im Internet. "Auf der Seite naturgucker.de kann man Bilder und Beobachtungen einstellen." (dg)