Nachrodt-Wiblingwerde.
Nach nur 20 Monaten wird Pfarrer Dr. Thorsten Jacobi die Evangelisch-reformierte Gemeinde Wiblingwerde Ende Juni auch schon wieder verlassen. Auch seine Tätigkeit in der reformierten Gemeinde in Hohenlimburg wird er beenden, um sich einer neuen Herausforderung zuzuwenden – und zwar in Belgien.
„Nach fast 13 Jahren Gemeindearbeit in Hohenlimburg und nach mehr als fünf Jahren Arbeit bei meiner Anstellungsgemeinde, der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Hohenlimburg, hatte ich den Eindruck gewonnen, dass mir eine berufliche Veränderung gut tun würde“, erklärte Dr. Jacobi, der seit November 2011 auch Seelsorger in Wiblingwerde ist.
Dabei versicherte er, dass nicht etwa die Umstände in den beiden Gemeinden ihn forttreiben. Vielmehr habe er mit nun 48 Jahren nach einer beruflichen Alternative, einem neuen Umfeld, nach etwas ganz Anderem gesucht. Deshalb habe er sich auch nicht auf eine andere Pfarrstelle in Westfalen, sondern auf eine Auslandpfarrstelle beworben, um sich einen schon länger gehegten Wunsch zu erfüllen.
Gewählt zu werden gleicht Lottospiel
Mit dem 1. September werde er Pfarrer der Deutschsprachigen Evangelische Gemeinde Provinz Antwerpen (DEGPA). Die DEGPA ist eine Auslandsgemeinde der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Ihre 200 Mitglieder wohnen in der ganzen Provinz Antwerpen, die ungefähr so groß ist wie das Ruhrgebiet.
Die Gemeinde hat zwei Zentren: die 500.000-Einwohner-Hafenstadt Antwerpen und die 33.000-Einwohner-Stadt Mol, die ungefähr 60 Kilometer östlich von Antwerpen liegt. Dort tritt Dr. Jacobi für sechs Jahre die Nachfolge von Pfarrer Dr. Friedhelm Voges an, der in den Ruhestand geht.
„Auf eine solche Stelle bewerben sich Pfarrerinnen und Pfarrer aus dem gesamten Bundesgebiet. Und tatsächlich gewählt zu werden, gleicht einem Lotteriespiel. Es hätte durchaus sein können, dass ich auf den Hauptgewinn noch ein paar Jahre hätte warten müssen“, erklärte Dr. Jacobi. Zum Pfarrdienst gehört für ihn auch das Erteilen von Religionsunterricht an der Europäischen Schule in Mol.
Musikfestival soll stattfinden
Eine große Herausforderung wird darüber hinaus darin bestehen, in der überwiegend katholischen Umgebung einen Akzent im Jahre 2017 zu setzen, wenn „500 Jahre Reformation“ gefeiert werden.
Bis zum Dienstantritt in der neuen Gemeinde hat Pfarrer Dr. Thorsten Jacobi noch viel zu erledigen, den Umzug planen und einen Sprachkursus absolvieren. Die Amtsgeschäfte führt Pfarrer Dr. Jacobi noch bis Ende Juni, doch wird er schon in der nächsten Zeit auch einmal durch Pfarrer Tom Mindemann und andere vertreten.
Die Presbyterien Wiblingwerde und Hohenlimburg planen derweil zusammen mit der Superintendentin Martina Espelöer die Zukunft der beiden Gemeinden. Er sei überzeugt, so Dr. Jacobi, dass dies erfolgreich verlaufen werde. „Die Superintendentin schätzt beide Gemeinden außerordentlich und wird alles tun, damit das, was aufgebaut wurde und lebt, nicht zunichte gemacht wird“, erklärte er.
Und auch die von Pfarrer Dr. Jacobi geborene Idee, in Wiblingwerde ein sommerliches Musikfestival zu etablieren, soll durch seinen Weggang keinesfalls ad acta gelegt werden. „Das wird trotzdem stattfinden. In der zweiten April-Hälfte werde ich Näheres zu den vier geplanten Konzerten mitteilen“, versicherte er.