Plettenberg.

Lägen da nicht der große Notfallkoffer und der Defibrillator in der Ecke der alten Dreifachturnhalle in Böddinghausen, könnte man meinen, dass da eine ganz normale Seniorensportgruppe montags ihren Übungsabend abhalten würde. Doch so ganz normal sind die knapp 30 Männer im Alter zwischen Ende 30 und 85 Jahren nicht. Sie eint ein gemeinsames Schicksal: eine Herz-Kreislauferkrankung.

Der Fröhlichkeit des gemeinsamen Sporttreibens tut diese Vorgeschichte keinen Abbruch. Es wird viel gelacht, sei es beim Badminton, bei Ballspielen, Gymnastik oder dem munteren Positionswechsel unter dem großen bunten Fallschirm, der zum Ende der Stunde - immer montags vom 19.15 bis 20.15 Uhr - bis unter die Hallendecke geworfen wird.

Geselligkeit kommt nicht zu kurz

"Es gibt in Plettenberg sicherlich wesentlich mehr Betroffene, die bei uns teilnehmen könnten", sagt Übungsleiter Klaus Hägerbäumer, "doch manchen fehlt einfach die Traute oder sie wissen nichts von uns." Dabei gibt es die Koronarsportgruppe als Abteilung des Plettenberger Sport-Clubs schon seit 1985. Wilhelm Verse ist schon fast genauso lange dabei, seit mittlerweile 27 Jahren, und lebender Beleg dafür, dass Sport Herzkranken nicht schadet.

"Bei uns geht es locker zu", wirbt Abteilungsleiter Gerhard Schütz für den Koronarsport. Auch die Geselligkeit kommt nicht zu kurz; auch bemerkenswerte Fahrten werden angeboten. Am 14. April besichtigen die Koronarsportler die Meyer-Werft in Papenburg, am 6. Juli wird Bad Zwischenahn angesteuert. (mj)