HERSCHEID.

Lüdenscheids Bürgermeister Dieter Dzewas gehörte schon in jungen Jahren der Naturfreunde-Jugend an. Ihm war es eine besondere Ehre, am Sonntag die Rede anlässlich der Gedenkfeier für Wilhelm Lienenkämper zu halten.

Diese schloss Dzewas mit einem Gedicht, das 1965 zum Tode Wilhelm Lienenkämpers von Eugen Crummenerl erfasst worden ist. In einer Gedenkminute gedachten die Wander- und Naturfreunde des Vorkämpfers für den Naturschutz Wilhelm Lienenkämper sowie seines Sohnes, Peter, der regelmäßig an der Gedenkveranstaltung im Herveler Bruch teilnahm.

Günter Roß, Naturschutzwart der SGV-Abteilung Lüdenscheid, schloss die Gedenkfeier im Herveler Bruch mit den Worten von Erich Kühn, Professor der Technischen Hochschule Aachen: "Im Ringen um den Wert und Würde der Menschheit in den letzten 100 Jahren sehe ich drei Marksteine: die Sklavenbefreiung, das Rote Kreuz und den Naturschutz." Roß fügte hinzu: "In Erkenntnis dieser Worte und der erneuten Mahnung, immer wieder für den Schutz von Natur und Landschaft einzutreten, wollen wir hier auseinander gehen."

Die Vita von Wilhelm Lienenkämper

Zur Erinnerung: Wilhelm Lienenkämper, geboren 1899 im Kreis Altena, war ein engagierter Kämpfer für den Naturschutz. Der Volksschullehrer, der in der Schönebecke unterrichtete, brachte den Herscheidern in Form von Vorträgen und auf Wanderungen das Anliegen des Natur- und Landschaftsschutzes nahe. Im Jahr 1934 übernahm Lienenkämper als Nachfolger von Amtmann a. D. Paul Steinhaus für ein Jahr den Vorsitz der Herscheider SGV-Abteilung; zu seinem Nachfolger wurde 1935 der damalige Bürgermeister Bernhard Dames gewählt.

Im Jahr 1925 war Lienenkämper dem Westfälischen Heimatbund beigetreten. Er übernahm wenig später den Fachausschuss für Naturdenkmalpflege in der Region "Märkisch Sauerland". 1932 gründete er die Landschaftsstelle für Naturschutz Altena-Lüdenscheid, und von 1934 bis zu seinem Tod 1965 war er als Bezirksbeauftragter für Naturschutz im Regierungsbezirk Arnsberg tätig. Alljährlich lädt der SGV zu einer Lienenkämper-Gedächtniswanderung zu den Märzenbechern im Herveler Bruch ein.