Neuenrade.

Mobil sind jetzt auch die betreuten Kinder von Tagesmutter Erika Schmidt. Ein neuer Krippenwagen macht das möglich. Für die Kinder, alle in der Altersgruppe U3, ein Fortschritt, so werden jetzt auch Ausflüge in die nahe Umgebung unternommen.

Erika Schmidt ist eine von sieben Tagesmüttern in Neuenrade. Seit Beginn ihrer Tätigkeit im Herbst 2011 hat sie fünf U3 Betreuungsplätze geschaffen. Der Weg dahin war nicht leicht: 160 Unterrichtsstunden muss eine Tagesmutter vorweisen, um Kinder betreuen zu dürfen. Zu den Lektionen gehören Erste Hilfe für Kinder, die richtige Betreuung, Gesundheitspflege und Spielpädagogik. Auch das Haus wurde umgebaut und kinderfreundlich eingerichtet. Spielmöglichkeiten für eine gezielte Förderung der zur Zeit zwei- bis dreijährigen Kinder wurden geschaffen. So nutzen die Kinder ein Spielzimmer, ein Klettergerüst im Garten mit Rutsche, einen Sandkasten und ein Trampolin. Die große Terrasse lade zu Fahrten mit Bobbycars ein.

Besichtigungstermine für interessierte Eltern

„Abschließend war eine Mitarbeiterin des Jugendamtes hier, die sich das alles vor Ort angeschaut hat“, sagt die Tagesmutter. Erst danach durfte sie mit der Betreuung von bis zu fünf Kindern anfangen. Doch auch aktuell bildet sich Erika Schmidt weiter. Alle sechs Wochen gibt es in Neuenrade Reflexionsgruppen, in denen Veränderungen und Probleme besprochen werden. Ihr Können in Sachen Erste Hilfe muss sie ebenfalls regelmäßig beweisen.

Auf die junge Kundschaft musste die Tagesmutter nicht lange warten, der Bedarf an Betreuungsplätzen ist groß. „Ich habe zwar keine Warteliste, aber für dieses Jahr sind die Plätze vergeben“, so Erika Schmidt. Drei ihrer Tageskinder werden im Sommer in den Kindergarten wechseln, drei neue Kinder rücken nach. Interessierte Eltern könnten das Haus von Erika Schmidt besichtigen, und sich vor Ort ein Bild von der Betreuung machen.

Mit den Kindern zu Hause gebunden

Diese hat die Tagesmutter bis ins Detail durchgeplant. Die ersten Kinder werden um 6.30 Uhr gebracht, die letzten treffen bis 8 Uhr ein. Vom Frühstück über Spielzeiten bis zum Mittagessen und dem anschließenden Mittagsschlaf ist alles auf die Minute vorgesehen. Ein strukturierter Tagesablauf sei wichtig für die Kinder, so Schmidt.

„Nur mit einer Sache war ich nicht zufrieden“, sagte die Tagesmutter. „Ich war mit den fünf kleinen Kindern hier zu Hause angebunden.“ Ausflüge und Beobachtungen in der näheren Umgebung wären aus Sicherheitsgründen nicht möglich gewesen. Und so beschloss Erika Schmidt, einen Krippenwagen zu kaufen. Fördermittel gab es vom Märkischen Kreis. Nachdem sie sich informiert hatte, welche Anforderungen ein Wagen zu erfüllen habe, bestellte sie. Sechs Wochen mussten sie und ihre Kinder auf den Wagen warten. Ende Februar war dann besonders bei den Tageskindern die Freude über ihre neue Fahrgelegenheit groß.

Auf den Straßen Neuenrades ist der von Erika Schmidt geschobene Wagen ein bekanntes Bild. Zur Zeit noch warm eingepackt, wirken die bis zu fünf Mitfahrer auch auf die Passanten. „Wenn wir unterwegs sind zaubern die Kinder fast allen Menschen denen wir begegnen ein Lächeln auf das Gesicht“, erzählt die Tagesmutter.