Plettenberg.

5 Stationen - das heißt auch 15 Mal gemeinsames Beten: Die Katholischen Frauen Ohle (KFO) begingen am Freitag Nachmittag ihren traditionellen Kreuzweg.

Dieser führt an der rechten Kirchenmauer entlang bis zum Eingang des Gotteshauses: 14 Reliefsteine mit einprägsamen Bildern zeigen den Weg von Jesus Christus von der Verurteilung durch Pontius Pilatus bis zu seiner Grablegung. Als 15. Station dient die Kirche selbst - als Abbild der Grabeskirche von Jerusalem.

KFO-Sprecherin Brigitte Otto führte durch den Kreuzweg - 15 Frauen kamen zum Beten in der Papenkuhle zusammen. Wenngleich die Gemeinde aufgelöst wurde und seitdem zur Eiringhauser Gemeinde St. Johannes Baptist und damit zur Pfarrei St. Laurentius gehört, lassen sich die Ohler "ihre" Kirche nicht nehmen. Allen Stillegungsabsichten der Kirchenobrigkeit im Bistum Essen zum Trotz ist die Kirche vital. Die KFO ist das beste Beispiel dafür: Der besinnlichen Atmosphäre tat die Auflösung am Freitag keinen Abbruch. Die Betenden gedachten dabei nicht nur Jesus Christus, sondern auch der Leidenden der Gegenwart.

Anstelle eines Opferstocks für die Kirche steht dort nun eine Spendenbüchse mit der Aufschrift "Spende für die Heizkosten": Die Katholiken kümmern sich nach wie vor um ihre sauerländische Hallenkirche zu St. Maria Königin. Sie sorgen selbst für die Wartung, Beheizung und Reinigung ihrer Kirche - mit viel ehrenamtlicher Kraft und großem finanziellen Aufwand. Nur so ist es überhaupt möglich, den katholischen Bräuchen weiter nachzugehen. (ank)