Unna. Wuchern mit dem Pfund, das man hat - dieses Konzept gilt verstärkt für die diesjährige “Extraschicht“. Lokale Besonderheiten prägen große Teile des Programms.
Einen "eingekauften" Blickfang wird es auch in diesem Jahr geben, wie die Kulturverwaltung gestern bei ihrem Ausblick auf die lange Nacht der Industriekultur am 6. Juli erklärte. Doch neben der Lichtinszenierung, die das in Unna bereits bekannte Theater Anu in Anlehnung an Ovids Metamorphosen auf dem Südfriedhof und dem Platz der Kulturen veranstalten will, gibt es ausschließlich lokale Angebote.
Unna will zeigen, was die Kultur in und an der Lindenbrauerei auszeichnet und holt entsprechende Akteure mit ins Boot. Überschrieben ist Unnas Beitrag zur Extraschicht mit dem Titel "Lichterträume". Dass das Lichtkunstzentrum zur Extraschicht die Türen geschlossen hielte, wäre unter dem neuen Direktor John Jaspers wohl unvorstellbar. Schon im vergangenen Jahr leistete sein Zentrum einen gewichtigen Beitrag zur Extraschicht, und doch kann er in diesem Jahr noch einen draufsetzen.
Einblicke in Unnas Braugeschichte
Das gesamte Zentrum wird auch losgelöst von den Führungen zugänglich sein. Zudem gibt es spezielle Familienangebote und ein "Dämmerungsspecial" in der Camera Obscura. Im Säulenkeller soll eine "Light Lounge" zum Verweilen einladen. Eine zweite Themensäule wird Unnas Brauereigeschichte sein. Gästeführer erläutern die Liegenschaft von Lindenbrauerei und ZIB, erzählen dabei vom Wandel des Industrie- in einen Kulturstandort. In der kleinen Hausbrauerei können sich Interessierte zeigen lassen, wie heute noch in kleineren Mengen das Lindenbier des Schalanders gebraut wird.
Ein Ziel der Extraschicht insgesamt ist in diesem Jahr, die junge, kreative Szene des Ruhrgebietes darzustellen. Unna setzt diese Vorgabe mit Hörproben der lokalen Musikszene um. Vor dem Schalander spielen die beiden Nachwuchsbands Cocktail und Rotativ.
Genaue Zeitpläne werden noch kurzfristig bekannt gegeben. Die Aufführungen des Lichttheaters Anu sind für die Zeit von 22 bis 1 Uhr gebucht. 30.000 Euro kostet der Abend insgesamt. 5000 davon kommen aus dem Haushalt der Stadt, der Rest von Sponsoren und der Ruhrgebietstouristik.