Schalksmühle.
„Die schlechte Informationspolitik der Verwaltung und des Rates ist das Hauptproblem“, sagte die Vorsitzende des Fördervereins der Verbundschule, Petra Bär, kürzlich zur Schuldiskussion. Bei einem Treffen des Vereins und der Schulpflegschaft betonte Bär, dass sie hoffe, dass die Schule nun zumindest „ehrlich, fair und offen abgewickelt wird“.
Derzeit gebe es eine große Verunsicherung bei den Schülern, Eltern, aber auch den Lehrern. „Da muss Klarheit geschaffen werden“, fügte Julika Renkes hinzu. Sie hatte gehofft, dass Verwaltung und Politik direkt nach dem Aus für neue Eingangsklassen einen Plan zum Auslaufen der Schule erstellt hätte. Renkes: „Damit hätten die Eltern ein klares Signal und damit das Gefühl gehabt, dass die Situation unter Kontrolle ist.“ Dies sei nicht der Fall gewesen – im Gegenteil: Rat und Verwaltung hätten das Schlechteste gemacht, nämlich weder agiert, noch auf die Bitten der Eltern und der Schule reagiert. Das habe den Nährboden für Gerüchte gebildet. Diese seien dann schnell in die Höhe geschossen.
Retten, was zu retten ist
Lobende Worte fanden die Eltern aber auch – nämlich für Anja Wolf, die seit Anfang des Jahres für den Fachbereich Schule zuständig ist. „Wir haben uns diese Woche getroffen und ein gutes, konstruktives Gespräch geführt. Wir haben das Gefühl, dass sie uns und unsere Sorgen ernst nimmt“, sagten Bär und Renkes. Dies sei in der Vergangenheit nicht der Fall gewesen – seit vielen Jahren gebe es die Schuldiskussion in Schalksmühle. Wolf sei die erste, die so offen auf die Eltern zugekommen sei. Deshalb hoffen die Vertreter des Fördervereins und der Schulpflegschaft, dass Wolf nun noch rettet, was zu retten ist. Denn: Das Vertrauen sei durch jahrelange Hinhaltetaktiken, Versprechen, die hundsmiserabel gehalten worden seien, und durch Ignoranz zerstört worden. Dies wiederum sei extrem wichtig, um eine neue weiterführende Schule in Schalksmühle zu etablieren. „Wir hoffen für unsere Kinder und für den gesamten Ort, dass es eine Schule gibt. Wir brauchen kurze Wege“, betonte Bär. Julika Renkes sagte, dass ohne weiterführende Schule der Ort zerbrechen würde. „Die Heedfelder gehen nach Lüdenscheid, die Bürger aus dem Ortskern und Dahlebrück nach Halver oder Breckerfeld. Das kann es doch nicht sein“, fügte Ralf Wunderlich hinzu. Petra Bremicker ergänzte, dass das ganze Vereinsleben dadurch gefährdet sei.
Die politische Alternative fehlt
Trotz dieser Gefahren hätten Politik und Verwaltung die Verbundschule bewusst oder unbewusst vor die Wand gefahren. Leidtragende seien nun die Kinder. Statt sich aber um solche Belange zu kümmern und wenigstens einen klaren Strich unter die Schule zu ziehen, um dann gegebenenfalls eine neue Schule zu etablieren, kümmern sich Politik und Verwaltung um Bordelle und andere Dinge.
„Es wird zurzeit in Schalksmühle eine Politik betrieben, die weit von den Bürgern weg ist“, sagte Julika Renkes und erntete Zustimmung durch die anderen Eltern. In der Volmegemeinde fehle eine politische Alternative, die sich wieder um die Belange der Bürger kümmere, meinten die Eltern. Sie könnten sich auch vorstellen, selbst politisch aktiv zu werden, um neuen Schwung in die verfahrene Politik zu bringen. Die Gründung einer eigenen Partei sei denkbar.