Herscheid.

Paris, der Eiffelturm, Baguette - all das verbindet man mit Frankreich. Unser Nachbarland hat noch mehr zu bieten, denn man kann nicht nur wie Gott in Frankreich leben, sondern vor allem beten. Darum geht es beim Weltgebetstag der Frauen am heutigen Freitag.

Bei einem Vorbereitungstreffen im Martin-Luther-Haus haben sich 25 Herscheider Frauen bei selbstgemachten französischen Leckereien mit dem "Gastgeberland" beschäftigt. Bei einer mit Fakten gespickten Fotoreise waren immer wieder erstaunte Bemerkungen zu hören.

Überraschend war für die Frauen beispielsweise, dass die Franzosen im Schnitt doppelt so viel Geld für Lebensmittel ausgeben wie die Deutschen - die kultivierte Lebensart werde groß geschrieben. So wundert es nicht, dass ein Viertel der Bevölkerung in Paris lebt und der Eiffelturm über sieben Millionen Touristen im Jahr anlockt. Das flächenmäßig größte Land Europas kommt mit einer sehr abwechslungsreichen Landschaft daher, von Küste bis zu Gebirgen.

"Ich war fremd, ihr habt mich aufgenommen"

Ähnlich verschieden ist auch die Multikulti-Gesellschaft, denn Frankreich besitzt eine lange Zuwanderungstradition, was erklärt, warum dort vier große Religionen vertreten sind: Christen, Juden, Muslime und Buddhisten leben nebeneinander, wenn auch nicht immer friedlich zusammen. Wie die Herscheiderinnen erfuhren, kommt es gerade in den Ballungsräumen zu Auseinandersetzungen. Ohnehin ist in Frankreich Religion Privatsache, der Staat ist klar von der Kirche getrennt, es gibt auch keinen Religionsunterricht in den Schulen. Protestanten stellen im eher katholisch geprägten Frankreich eine Minderheit dar.

Der Weltgebetstag steht daher unter dem Motto: "Ich war fremd, ihr habt mich aufgenommen" - es soll aufzeigen, dass der Glaube alle Menschen vereint, unabhängig von der Religion. Dem Organisationskomitee ging es darum, Migranten - vor allem Frauen - zu unterstützen, ihnen die Integration zu vereinfachen. Diese Werte spiegeln sich in dem Titelbild des Weltgebetstages wider, das Spiel der Farben und Formen zeigt eine dunkle Silhouette umgeben von warmen und hellen Farben.

Der Gottesdienst zum Weltgebetstag der Frauen wird am heutigen Freitag um 17 Uhr in der katholischen Kirche St. Mariä gefeiert. Dazu sind alle Frauen aus beiden Kirchengemeinden sehr herzlich eingeladen. (an)