Dorsten. .
Neun Vorträge von Experten rund um das Thema Brustkrebs, dazu Infostände und eine Bücherecke: Ein straffes Programm hat Ursula Westermann für den Brustgesundheitstag am Samstag, 9. März, innerhalb der Frauenkulturtage auf die Beine gestellt. Sie lacht: „Mehr passte nicht. Aber ich mache auch seit September nichts anderes mehr.“
Westermann weiß, wovon sie spricht: Sie ist selbst zweimal an Brustkrebs erkrankt (1995 und 2001), gilt mittlerweile als „Langzeit-Überlebende“. Im letzten Jahr hat sie eine Regionalgruppe des Vereins „Mamazone“ gegründet. Keine Selbsthilfegruppe ist das, sondern der Versuch, Frauen so zu informieren, dass sie Ärzten auf Augenhöhe begegnen können.
„Ich will Denkanstöße geben“
Als Patientin habe sie viel Wissen angesammelt und möchte es weiter vermitteln. „Ich will Denkanstöße geben“, sagt Ursula Westermann.
Für nicht betroffene Frauen sicher ein sprödes Thema, eins, das auch Angst macht. Warum sollten Frauen, die selbst nicht erkrankt sind, den Infotag besuchen? „Weil es alle Frauen angeht“, sagt Westermann. „Bei 60 000 Neuerkrankungen im Jahr ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man irgendwann selbst dazu gehört oder jemand in der Familie oder im Freundeskreis.“ Darum deckt das Vortrags-Programm ein breites Themenspektrum ab:
Es geht – besonders wichtig für alle Frauen, die nicht erkrankt sind – um Vorsorge und Früherkennung. Westermann: „Brustkrebs ist heilbar, wenn er früh entdeckt wird. Alle Frauen sollten für die Früherkennung lernen, sensibel mit ihrem Körper umzugehen. Denn die meisten Knoten werden von Frauen selbst entdeckt.“
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Weitere Vorträge erläutern Behandlungsmethoden, rechtliche und psychologische Begleitung von Patientinnen. Und schließlich geht es um die Nachsorge, etwa durch Sport. Leistungen in der Nachsorge seien von den Krankenkassen stark zusammengestrichen worden, bedauert die Dorstenerin. Nach ihrer eigenen Erkrankung habe sie „lange gebraucht, um mich ins Leben zurückzuholen“. Und auch in der Früherkennung seien die Kassenleistungen „verbesserungswürdig“.
Bei der Planung sei sie von Ärzten, Firmen, Vereinen unterstützt worden. „Das ist ein Selbstläufer geworden.“ Die Vorträge sind vielfach ein Heimspiel für die Referenten. „Ich wollte auch zeigen, dass man als Patientin hier in Dorsten komplett versorgt ist.“ Für den weiteren Aufbau der Mamazone-Regionalgruppe sucht Ursula Westermann noch Mitstreiterinnen.